MOTORAMA – Poverty

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Each your fall makes me happy
White weak body on black carpet
Corona falls feet are cut with splinters
Bleeding nose your are lying here
Chilled to the bone
Ugly life through an empty glass
You can call it special perspective
Corn falls feet are cut with splinters
Bleeding nose you are lying here
Chilled to the bone
Ugly life neverending life.

(Motoroma – Corona)

Gut zwei Jahre ist es her, dass Motorama ihr großartiges Zweitwerk ‘Alps’ veröffentlichten. Am 26.01.2015 reihte sich nun noch ‘Poverty’ zur Discografie und lässt somit die Band ja schon fast „alteingesessen“ wirken. Doch keineswegs negativ, die Band hat ihren Rhythmus gefunden und das hört man vor allem in diesen zehn neuen Songs.

Die Platte startet mit dem Song ‘Corona’, der nach einem etwas irreführendem Intro in eine plötzliche Frische und Offenheit mündet. Ein Song, der relativ gut den Sound Motoramas wiederspiegelt und schnell ins Ohr geht. Der zweite Track, ‘Disperesed Energy’ startet mit einer Basslinie, die wiederum das Manifest des restlichen Songs bilden soll. Man hört die Stimme Vladislav Parshins und muss zwangsläufig denken: „Ian Curtis, bist dus?“. Auch die verzwickte Synthie-Spur verstärkt diesen New-Wave Charakter, den ‘Disperesed Energy’ trägt.

‘Red Drop’ und ‘Heavy Wave’ starten ein wenig strahlender als die Vorgänger. Mitreißende Melodien, klassischer Indie-Gitarrensound und ein gut gelöstes Zusammenspiel auf seitens der Synthies. ‘Red Drop’ besticht außerdem durch akzentueierten Gitarren-Zwischenspiele, die dem Song die nötige Vielfalt verleiht. Songs, die zum tanzen anregen. Und das ist eins der großartigsten Dinge an dieser Band: Man würde meinen sie sind die absolute Indie-Strahle-Band, doch die Bariton-gefärbte Stimme und die düsteren Lyrics verschleiern dieses Bild. In den Lyrics scheint es sich häufig um Themen wie Betäubung, Verzweiflung und Selbstmordgedanken zu drehen („You can cut this primitive heart, don’t be afraid it won’t be hard“). Alles andere als das, was man erwarten würde.

‘Impractical Advice’, wiederum ein Song der stark an Joy Division erinnert. Das Zusammenspiel aus Gitarre und Synthies erfolgt großartig und entwickelt seine ganz eigene New-Wave-Dynamik. Auf ‘Proverty’ zeigen sich die Synthies zunehmend dominanter und lösen die Gitarre eine wenig als „Grundgerüst“ ab und auch der Schlagzeug-Sound färbt sich zunehmend elektronischer. ‘Lottery’, zeigt sich zumindest musikalisch sehr optimistisch, bleibt allerdings relativ konstant in allen Facetten.

‘Similar Way’: Ausreißer und Geheimtipp zugleich. Hier findet Motorama einen ganz neuen Sound und grade die Gitarre erinnert an das melancholisch-schöne ‘Humiliation’ von The National . Insgesamt ist der Song ein wenig langsamer angelegt, die Instrumente teilweise sehr reduziert und das Schlagzeug erscheint wesentlich vielschichtiger als auf dem Rest der Platte. Ungewöhnlich aber gut.

‘Old’ und ‘Write to me’ stellen (subjektiv gesehen) die beiden schwächsten Songs auf dem Album dar und selbst da lässt sich schlecht von “schwach” reden, denn schon am Anfang wurde betont, dass die Band ihren Rhythmus gefunden hat und so etwas zeigt sich eben auch in konstanten Songs.

‘Poverty’ schlägt die Brücke zwischen tanzbarer Indiemusik und nachdenklich-melancholischem Gefühl, das Reinhören ist deshalb nur  wärmstens ans Herz zu legen!

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Motorama – Poverty
Vö: 26.01.15, Talitres
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