THE HORRORS – V

Memory revolving
The fear of letting go
The arrow of acceptance
The moment when you know, you know, you know
And when the answers only divide
When you never question the doubts in your mind
When the distance grows but the end is in sight
Nothing left to lose when there’s nothing left to find
Now, all that’s left behind
Something to remember me by
Oh, the fear, the slow divide
Something to remember me by, by
All the silent signs
Something to remember me by
Two sides, a double life
Something to remember me by, by

(The Horrors – Something To Remember Me By)

Nicht viele Bands haben so eine Entwicklung durchgemacht wie The Horrors. Vor zehn Jahren erschien ihr erstes Album Strange House, mit dem die fünf Londoner sich als düstere Goth-Rocker inszenierten. Danach folgte der erste Bruch mit dem psychedelischen Primary Colours, das ihnen eine Mercury Prize Nominierung einbrachte. 2011 folgte dann das elektronische Skying, das den Grundstein für den Nachfolger Luminous von 2014 bildete. Das letzte Album war sehr ruhig und etwas zu gemäßigt. Die Band hatte auf ihrem musikalischen Weg ein bisschen Power verloren. Nun melden sich die Jungs mit ihrem bereits fünften Longplayer zurück – mit mehr Krach und Biss.

Viele spannende Indiebands der 2000er haben sich entweder getrennt oder eine lange Pause eingesetzt. Bands wie The Maccabees oder aktuell die Wild Beasts, die mit The Horrors angefangen haben, sind passé. Zum Glück melden sich Faris, Tom, Josh, Joseph und Rhys spätestens nach drei Jahren wieder mit einer neuen Platte zurück. V ist diesmal sehr von Kraftwerk und Industrial-Rock geprägt – rauer und kantiger als der Vorgänger.

Der Opener Hologram fährt direkt mit dröhnenden Synthies auf. “Are we hologram, are we vision?”, fragt Sänger Faris. Die Gitarren rattern und die Beats krachen. Die erste Single Machine ist ebenso ein Paradebeispiel des neuen Sounds. Wie in einer Fabrik werden die Klänge der Instrumente zu einem Sound zusammengedrescht. “You will never, never, never, be more than a machine”, heißt es im Refrain. Eine düstere Vorstellung der zukünftigen Welt mit Maschinen und digitalisierter Technik. Der Mensch als Maschine ist scheinbar zentrales Thema der Platte. Etwas heller wird es auf World Below, ein starkes Synthiepop-Stück. The Horrors kombinieren auf V ihren rauen Underground-Sound mit elektronischen Vibes. Einen überraschenden Abschluss für die Platte bildet das catchige Something To Remember Me By, das eigentlich so gar nicht auf das Album passt. Ein tanzbares Disco-Stück auf einer Horrors Platte? Schnell sind jedoch alle Zweifel verflogen und man genießt den treibenden Beat mit Faris’ kraftvollen Vocals. Einer der besten Tracks der Band im gesamten Klangkatalog.

V ist eine gelungene Zusammenführung beider Seiten von The Horrors. Die Platte hat Power und bietet neue musikalische Impulse der Band. Da dürfen wir hoffentlich in drei Jahren wieder gespannt sein, was sie als nächstes anbietet.

The Horrors – V
VÖ: 22. September 2017, Wolf Tone
www.thehorrors.co.uk
www.facebook.com/horrorsofficial