OUGHT – Room Inside the World


Foto-© Jenna Ledger

When you wake up in your morning
Head on down the river
See your soul
Feel it sway
Hear the world screaming
Listen, your name
Makes it seems like nothing could hear you

You fall back off the ledge in your mind’s eye
It can see how you land and that’s the difference
Now proceed calmly to the edge of your road
A narrow way that is leading you home

Will I hear my soul?

(Ought – These 3 Things)

Ought haben sich bei ihrem dritten Album Room Inside The World weit hervor gewagt und sich dadurch vom Sound der bisherigen Platten ein Stück weit entfernt. Waren die Vorgänger noch mehr von schrammeligen Postpunk geprägt, ist es hier wesentlich melodiöser und flächiger geworden.

Schon die erste Single These 3 Things geht mehr in Richtung der frühen Foals und holt einen dann nicht unbedingt da ab, wo man es erwartet hatte. Das ist ja erstmal nichts Schlimmes und entkräftet erstmal den Vorwurf, das Quartett könnte auf der Stelle treten. Die Facette des Singens steht jetzt mehr im Fokus, als die Verzweiflung, die sie transportiert. Dazu kommt der im 80s-Charme zuckende Beat, der deutlich Richtung Tanzfläche zeigt.

Disgraced in America fängt an und man hat unweigerlich die Assoziation zu den Strokes in ihrer Is-This-It-Zeit. Hier sind auch wieder die Höhen und Tiefen, die bei den früheren Songs immer so angenehm unbeholfen wirkten. Jetzt wirkt es dagegen choreografiert und abgerundet. An dieser Stelle immer der gleiche Knackpunkt: Entweder man wertet das als bessere Dramaturgie durch die dickere Produktion oder man vermisst die Seele, weil die Ecken und Kanten fehlen.

Neben dem einschlägigen Gitarrensound ihres Genres gibt es jetzt auch ein paar Synthies, die auch den Sound bei Desire anfüttern. In der Ferne hört man da sogar einen Chor, der nicht unbedingt nötig gewesen wäre, da gerade hier Tim Darcy wieder einmal mit seinen verworrenen Lyrics glänzt, die nur den Hauch einer Melodie benötigen: “You’re like the moon in a basket of wheat, You rose out of the roses, Right under my mouth.”

Ought haben sich ganz offensichtlich weiterentwickelt, haben ihren Sound nach außen geöffnet, dabei aber einen Teil ihrer Eigenständigkeit verloren.

Ought – Room Inside The World
VÖ: 16. Februar 2018, Merge Records
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