SUBURBICON – Willkommen in der Nachbarschaft – Filmkritik

Ich muss Entscheidungen darüber treffen, was am besten für meine Familie ist.

(Gardner Lodge – Suburbicon – Willkommen in der Nachbarschaft)

Suburbicon tritt als ein kleiner idyllischer Vorort auf, der durch seine erschwinglichen Häuser und gepflegten Rasenflächen, die Postkarten-Antwort auf den amerikanischen Traum darstellt. Als das afro-amerikanische Ehepaar Mayers (Karimah Westbrook und Leith Burke) mit ihrem kleinen Sohn Andy (Tony Espinosa) in die lupenrein weiße Nachbarschaft zieht, kommt jedoch der unverhohlene Rassismus der Gemeinde ans Licht. Erst wird eine empörte Petition aufgesetzt, dann versammeln sich einzelnen Bewohner um die Mayers zum Auszug zu bewegen.

Inmitten des Trubels, finden gleichzeitig bei Familie Lodge, den Nachbarn der Mayers, einige höchst verstörende Vorkommnisse statt. Als Vater Gardner (Matt Damon) eines Nachts seinen Sohn Nicky (Noah Jupe), der sich Tags zuvor mit dem Nachbarsjungen Andy angefreundet hatte, weckt, muss er im Wohnzimmer mit ansehen wie zwei Einbrecher, Ira (Glenn Fleshler) und Louis (Alex Hassell), die Familie in ihre Gewalt gebracht haben. Bei diesem Überfall werden alle Familienmitglieder mit Chloroform betäubt. Doch während Vater, Sohn und die Zwillingsschwester von Mutter Rose, Margret (Julianne Moore in einer Doppelrolle), überleben, stirbt Rose an einer Überdosis des Nervengifts kurz darauf im Krankenhaus.

Während Nicky versucht über den Verlust hinwegzukommen, kreiert sein Vater eine neue Familienordnung. Er kehrt zu seiner Arbeitsstelle zurück und Tante Margaret zieht als Ersatzmutter ins Haus der Familie ein, bis eines Tages ein Versicherungsvertreter (Oscar Isaac) bei den Lodges einkehrt und alles ins wanken bringt…

In Suburbicon – Willkommen in der Nachbarschaft sieht man schnell, dass es nicht schlecht sein kann, wenn man renommierte Schauspieler wie Matt Damon und Julianne Moore, in einem bisher unveröffentlichten Skript der Coen-Brüder wiederfindet. Wenn dann noch George Clooney Regie führt, findet man sich plötzlich nicht nur in der idyllischen Vorstadt wieder, sondern inmitten einem politischen Strudel ungewöhnlicher und höchst verdächtiger Ereignisse, der die Bewohner, aber eben auch die Zuschauer, immer tiefer in ein Netz von Verrat und Erpressung hineinzieht. Allerdings beweist es auch, dass es eben manchmal auch ein bisschen mehr bedarf und ein Thriller, der sich in seinen eigenen Handlungssträngen verstrickt, diverse Probleme hervorrufen kann, wie zum Beispiel das Herausfinden des Grundes für die Doppelrolle Julianne Moores.

Daher sollte man an das Ganze so emotionslos rangehen, wie die vermeintlichen Gangster im Film, um sich am Ende vor einer Enttäuschung zu schützen. Für einen gemütlichen Abend auf der Couch allerdings gerade so ausreichend.

Suburbicon – Willkommen in der Nachbarschaft (USA/ UK 2017)
Regie: George Clooney
Darsteller: Matt Damon, Julianne Moore, Noah Jupe, Oscar Isaac
Heimkino-VÖ: 22. März 2018, Concorde Home Entertainment

Susan

Susan wohnt in Hamburg und wollte früher hauptberuflich Groupie werden, bis ihr ein Exfreund einen Song auf Myspace widmete. Der hat bis heute 200 Klicks. Von ihr.

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