MARIA TAYLOR – In The Next Life

Maria Taylor - In The Next Life CD-Kritik

We traveled into the twilight
watched the canyons turn to peaks.
Outside the window
the world is always changing.

(Maria Taylor – Home)

Maria Taylor war schon immer ein Arbeitstier – ihre musikalische Karriere spannt sich mittlerweile über vier Alben mit ihrer Band Azure Ray, diverse EPs und mittlerweile sechs Solo-Langspieler, inklusive ihrer neusten Veröffentlichung In The Next Life. Wirft man dazu noch die Geburt zweier Kinder sowie einen Umzug nach Kalifornien in den Mix, wundert man sich, dass Taylor überhaupt Zeit hat noch ein Album herauszubringen.

Ihr neuestes Album In The Next Life vereint ihre Vergangenheit, ihre Gegenwart und die Zukunft, sagt Taylor, und diese Reflexion über den eigenen Lebensweg zeigt sich in den Songs deutlich. Sie habe sich durch ihre vergangenen musikalischen Outputs gekramt und alles, was sie darauf gelernt habe, mit ihrer Gegenwart verknüpft. Herausgekommen ist dabei ein warmes, persönliches Album voll berührender Folk-/Blues-Songs über die Bedeutung von Familie, die Zukunft, die sie sich für ihre Kinder wünscht, die Vergangenheit, die sie zu dem gemacht hat, was sie heute ist.

Zusammen mit alten Freunden wie Conor Oberst, der auf dem eingängigen Gitarren-Folksong If Only mitsingt, und Nik Freitas, mit dem sie das Album produziert hat, nimmt Maria Taylor den Hörer auf einen Roadtrip durch ein sonnendurchflutetes Kalifornien. Und wie das auf Roadtrips eben so ist, hat man genügend Zeit, sich mit allem zu beschäftigen, was einem so tagtäglich den Schlaf raubt: die Liebe (While The Rest Of Me Is Waking Up), die Welt, die wir unseren Kindern hinterlassen (A Good Life), die Beziehung zu unseren Eltern, je älter wir werden (Pretty Scars).

Taylor lässt den Hörer dabei tief in ihre Erinnerungen und Gedanken eintauchen, sei es wenn sie verflossene Liebschaften oder die Liebe zu ihren Kindern besingt. Das Album fühlt sich oft so an, als höre man seinem besten Freund dabei zu, wie er sein Leben Revue passieren lässt. Unterstützt wird dieser intime Vibe von wohlig-warmer Instrumentierung voller Bluesgitarren, zarter Orchester-Sounds und harmonisch-sanften Chören. Taylor’s verletzlich-zarter Gesang ist dabei der rote Faden, der sich durch das Album zieht – und am Ende fühlt man sich ihr wundersam verbunden. Ein erwachsenes, ehrliches und durchweg empfehlenswertes Singer-Songwriter-Album.

4von5

Maria Taylor – In The Next Life
VÖ: 9. Dezember 2016, Grand Hotel van Cleef
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