GREYSON CHANCE – Portraits

You dress in all black, the middle of the summer
You’re smoother than you think, you rock that Alex Turner
Your style, your arms, wrapped in leather, makes me want you forever (Oh, oh)
But I cannot break this habit, pure anxiety
Stuck here searching for some words that you might need
Maybe you don’t need them, it’s not what we’re about
And maybe I’ll just slow it down, down, down, down, down
I cannot hold my tongue, you give me much to say
I’m sweating bullets, nervous that you’ll push away
And when your eyes catch mine, I know I talk too much
So give me your two lips and baby, I’ll shut up

(Greyson Chance – Shut Up)

Greyson Chance war schon als Kind berühmt. Durch sein Cover von Lady Gagas Paparazzi wurde er 2010 zum Star und veröffentlichte sein erstes Album. Nach acht Jahren Pause meldet sich der mittlerweile 21jähriger Amerikaner mit dem wundervollen Portraits zurück und gibt Einblick in die Achterbahnfahrt einer vergangenen Beziehung.

Der Texaner mag hierzulande eher unbekannt sein, doch in den USA wurde er schon vor einigen Jahren als neuer Justin Bieber gehandelt. Über Nacht wurde sein Lady Gaga Cover auf YouTube millionenfach geklickt, was nicht nur in Gagas persönlichem Support seiner Karriere resultierte, sondern auch in einem Plattenvertrag und Einladungen in Talkshows. Nach dem ersten Album und Touren zog sich Chance jedoch aus dem Spotlight zurück und fokussierte sich aufs College. Die Pause hat sich aber gelohnt: Chance hat sein musikalisches Mojo wieder gefunden.

Und was könnte eine bessere Inspirationsquelle als Herzschmerz für eine Platte sein? Portraits führt den Zuhörer durch die Höhen und Tiefen einer Beziehung, was die Platte sehr persönlich macht. Bleed You Still ist eine R’n’B-Ballade, auf der Greysons Falsett-Gesang sich sehnsuchtsvoll den fließenden Synthesizern anschmiegt. “I’m wanting chemistry on chemistry, that fucking vibe I can’t believe, think you could be that remedy I can’t find”, heißt es hier. Chance beherrscht es, mit verschiedenen Stimmlage mühelos die passende Atmosphäre zu kreieren. “No, this ain’t the end, no, I’m not dissuaded by your demeanor, And if you forget, the memories fade, I’ll be your timekeeper”, heißt es auf Timekeeper, das sich rhythmischen Drums bedient. Ebenso mehr uptempo wird es auf dem kleinen Popjuwel Shut Up, auf dem Chance von seinem Alex Turner-Lookalike Crush schwärmt. Beim ersten Hören direkt ein Ohrwurm. Yours ist ein typischer Pop-Banger, der sich mindestens genauso im Ohr festsetzt. Der Album-Closer Lakeshore experimentiert wiederum mit House und großen Synthieflächen, wozu Chance seinem Falsett freie Entfaltung lässt. Mit Portraits sollte Greyson Chance spätestens jetzt auch außerhalb Amerikas die verdiente Aufmerksamkeit bekommen. Es ist nicht nur ein gutes Popalbum, sondern zeigt auch das lyrische Talent des Amerikaners.

Greyson Chance – Portraits
VÖ: 15. März 2019, GCM
www.facebook.com/GreysonChance