DRAGGED ACROSS CONCRETE – Filmkritik

Der letzte Film, den ich mit Mel Gibson im Gedächtnis habe, ist Daddys Home 2…und schon der war schon eine Enttäuschung. Der neue Film von Regisseur C. Craig Zahler zeigt Gibson in seiner gewohnten Rolle als taffen Action-Macho und ist damit genauso wenig abwechslungsreich wie erwartet. Zum Heimkino-Release haben wir uns Dragged Across Concrete noch einmal angesehen.

Die beiden Cops Brett (Mel Gibson) und Anthony (Vince Vaughn) verlieren nach einem Einsatz gegen einen Drogenring ihren Job, weil sie gegen einen Verdächtigen zu hart vorgegangen sind. Die Entlassung kommt für beide äußerst ungelegen. Brett muss seine Tochter und seine kranke Frau unterstützen, Anthony plant seine Hochzeit und hat Angst, seiner Freundin nicht die Zukunft bieten zu können, die sie verdient hat. So fasst der Ex-Cop Brett den Entschluss, gemeinsam mit seinem Partner eine Gruppe Bankräuber nach getaner Arbeit zu überfallen und die Beute für ihre eignen Zwecke zu nutzen. Doch ihre Ziele sind keine einfachen Ganoven, sondern hoch professionelle Verbrecher, mit denen nicht gut Kirschen essen ist. Aus der einfach wirkenden Chance auf ein Leben im Wohlstand werden eine tödliche Jagd und ein Kampf ums Überleben.

Ich bin kein großer Mel Gibson-Fan. Egal ob Braveheart, Die Passion Christi oder sonstige Filme von/mit ihm – sie alle sind zu langatmig, Testosteron überladen und latent rassistisch. Trotzdem bin ich neutral an Dragged Across Concrete rangegangen und habe meine Vorurteile so gut es ging abgeschaltet – was letztlich nicht viel geholfen hat. Der Film war nämlich genauso vorhersehbar, wie ich es erwartet habe. Nach einer Stunde ist nicht wirklich etwas passiert und die Frage kommt auf, was denn bitte in den nächsten 1,5 Stunden noch kommen soll. Bis dahin hat man vor allem Mel Gibson und Vince Vaughn im Auto sitzen sehen. Die People of Colour, die in diesem Film vorkommen, sind fast ausschließlich Verbrecher oder aus einer sozialschwachen Schicht. Ähnlich verhält es sich mit dem Frauenbild. Wir bekommen Frauen nur in schwachen Rollen (krank, abhängig, unsicher) präsentiert. Eine Ausnahme gibt es und das ist Anthonys Freundin – schade das die intelligente, wohlhabende, farbige Frau nur ca. 2 Minuten zu sehen ist und keine signifikante Rolle spielt.

Dragged Across Concrete (USA 2018)
Regie: S. Craig Zahler
Darsteller: Mel Gibson, Vince Vaughn, Jennifer Carpenter, Udo Kier, Tory Kittles, Michael Jai White, Laurie Holden
Heimkino-VÖ: 23. August 2019, Universum Film

Julius Tamm

Hat irgendwas mit Medien studiert, schaut gerne Filme und schreibt auch noch drüber. Autor bei bedroomdisco, FRIZZ Darmstadt, hr-iNFO Online und hessenschau Social Media.

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