JAMES BLAKE – Friends That Break Your Heart


Foto-© Universal Music

Well, I’ve been normal, I’ve been ostracised
I’ve watched through a window
As my young self died
I’ve been popular with all the popular guys
I gave them punchlines
They gave me warning signs
I look okay in the magic hour
In the right light with the right amount of power
And I’m okay with the life of the sunflower
And I’m okay with the life of a meteor shower.
So, say what you will
Go on, say what you will
You’re gonna do it anyway
Go on, just say what you will
You’re gonna do it anyway
Go on, just say what you will
Go on, you’re gonna do it anyway, say what you will.

(James Blake – Say What You Will)

James Blake könnte man als sichere Bank für großes Hörvergnügen bezeichnen, aber diese Aussage würde dem bedachten Londoner bestimmt nicht sonderlich gut gefallen. Mit Friends That Break Your Heart meldet er sich mit seinem fünften Studioalbum zurück. Seine flexible Stimme und vor allem die schwebende Kopfstimme hat Blake mittlerweile perfektioniert und harmonisiert sie atemberaubend mit elektronischen Melodien.

Famous Last Words ist ein sehr ruhiger Start in das Album. Streicher, minimal Beat und gleichbleibender Bass unterlegen die an Sprechgesang erinnernden Vocals. Wie so oft behandelt Blake schmerzliche Themen und wird auch in den laufenden Songs nicht weniger persönlich und verletzlich. Es folgt ein wundervolles Highlight mit Life Is Not The Same. Der grandiose Track verzaubert mit gefühlvollen Harmonien und einem unvergleichbaren Refrain. Coming Back features SZA, welche den Beat optimal nutzt. Blake scheint sich, wie wir seit seinem letzten Album wissen und wie sich hier bestätigt, auch in Genres wie R´n´B und Hip-Hop pudelwohl zu fühlen. Funeral kann eindeutig als Seelenstriptease vom Feinsten bezeichnet werden: “Dont give up on me, I´ll come out of my shell. I wanne be heard if I can´t be seen.” Erneut folgt ein gelungener Genrewechsel mit Frozen feat. JID und SwaVay. Der düstere Beat ist hart und fein zugleich und bietet abermals eine erfrischende Grundlage für die Texte der zwei Rapper. Mehr Wiedererkennungswert hat I’m So Blessed You’re Mine. Klackernde Beats, verzogene Stimmen und viele wunderbare Nuancen sind nun mal Blakes Handschrift.

Die zweite Hälfte des Albums fällt im Vergleich leider etwas ab. Show Me feat Monica Martin arbeitet mit einer gewöhnungsbedürftig verzogenen Stimme und wirkt kindlich. Say What You Will war die erste Single-Veröffentlichung und strahlte besonders mit dem lustigen Musikvideo, in dem niemand geringeres als FINNEAS James Blake wortwörtlich die Show stiehlt. Das sehr ruhige Lied Lost Angel Nights geht in das sehr traurige Lied Friends That Break Your Heart über. Sanfter Beat und Gitarre lassen der Stimme und vor allem dem Text den Vortritt.

James Blake ist und bleibt ein Exempel für einen Mann, der sich gegen toxische Maskulinität wehrt und sich sein Recht auf Emotionen und Zärtlichkeit nie hat absprechen lassen. Mit poetischen und vollkommen offenlegenden Texten schafft er einen Raum, indem sich Fans aufgehoben und gesehen fühlen und gleichzeitig noch grandiose Musik genießen können.

James Blake – Friends That Break Your Heart
VÖ: 8. Oktober 2021, ‎Republic
www.jamesblakemusic.com
www.facebook.com/jamesblakemusic

YouTube video

Lea Kleisinger

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