SORRY – Schlüssel zur Stadt

Foto-© Iris Luz

2020 startete die schlicht Sorry benannte Band aus Nordlondon mit ihrem Debütalbum 925 aus dem Nichts durch, um seitdem nonstop mit Vollgas weiter zu arbeiten: so erschien im letzten Jahr die Twixtustwain EP und dieses Jahr gibt es direkt den nächsten Nachschlag in Form von Album #2! Anywhere But Here erscheint am 7. Oktober via Domino Records und wurde von den Bandmitgliedern Louis O’Bryen, Asha Lorenz und Ali Chant zusammen mit Adrian Utley von Portishead in Bristol produziert. Asha Lorenz sagt über das Album: „Wir sind an dieses Album anders herangegangen als an das erste, es war mehr ein Live-Band-Prozess und das Ergebnis hat sich rauer und aufrichtiger angefühlt… denken wir. Wir wollten, dass jeder Song seine eigenes Gewicht hat, aber auch kleine Schnipsel oder lyrische Muster, die sich wiederholen, wachsen – sich verändern. In den letzten Jahren hat sich jeder ein bisschen fremd gefühlt, nach allem, was passiert ist. Es ist irgendwie seltsam, aus London zu kommen und hier aufzuwachsen. Vielleicht geht das jedem so, der seit Ewigkeiten am selben Ort lebt. Alle Wahrzeichen, Orte und sogar Menschen sind gleich, aber es fühlt sich trotzdem anders an. Ich glaube, wir wollen, dass sich die Dinge ändern, oder wir denken, dass sie sich ändern, aber es passiert einfach nur immer wieder und auf verschiedenen Art und Weise. Der Sound ist so ähnlich wie das, was ich mir vorstelle, wenn man stöhnt oder abspritzt oder richtig weint – er ist wie eine Wiedergeburt. Er ist das Abstreifen einer Haut!“

Herausgekommen ist dabei eine Hommage an klassische Songwriter der 1970er Jahre wie Carly Simon und Randy Newman, während London auch eine wichtige Rolle auf dem Album einnimmt. Abgehörte Gespräche, Textnachrichten, im Untergrund aufgezeichnete Sprachfetzen – die weggeworfenen Worte der Stadt fließen in die Texte ein, die die Erfahrung des städtischen Lebens einer jungen und frustrierten Generation widerspiegeln.

Nach dem mit der Album-Ankündigung erschienenen Let The Lights On, erscheint heute die nächste Single Key To The City, über die Asha sagt: “Key to the City is a song that stemmed from a very specific situation in my life but that I hope has a more universal resonance. It’s meant as a kind of tender “fuck you” at the dying moment of a relationship you don’t necessarily want to end – when it’s hard to reconcile feelings of anger, jealousy, resentment etc with the undeniable love you still have for that person. That crossover of pride and vulnerability led me to an image of a deer in the headlights. It’s about trying your hardest to retain control when you know you’re exposed emotionally, sexually, spiritually, everything. In the nude of the headlights, in the nude of someone’s love.” Weiter führt Asha aus: “The song came together after the original recording session and stemmed from Louis experimenting with new tunings to give us a bit of a push. This one has a Nick Drake feel. We wanted it to sound cinematic and lonely.”

Sorry live:
13.10.22 Berlin, Urban Spree

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Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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