Foto-© Paramount Pictures
Stop smiling at me!
(Skye – Smile 2)
Nachdem Popikone Skye Riley (Naomi Scott) zufällig den brutalen Selbstmord eines Freundes miterleben muss, wird sie zusehends von alptraumhaften Visionen geplant. Visionen, die zusehends mit der Realität zu verschmelzen zu scheinen und immer weniger von dieser zu unterscheiden sind. Visionen, die immer weniger zufällig und immer mehr zielgerichtet zu ihrem eigenen Selbstmord zu führen scheinen…
Smile 2 macht als Horrorfortsetzung bis auf den Titel alles richtig. Sorry, den Film nicht Smiles genannt zu haben, ist doch einfach schade. Das verzeiht man aber gerne, da sonst wirklich alles passt. Also zurück zum Wesentlichen, der konsequent abgehakten Checkliste der perfekten Fortsetzung. Regisseur und Autor Parker Finn hat erneut die Zügel in der Hand. Wechselnde Kontrolle ist zwar kein KO-Kriterium, aber es hilft fast immer, gerade bei guten Horrorfilmen, die ja meist eine recht persönliche Angelegenheit sind, diese bei ihrem Schöpfer zu belassen. Ebenfalls kommt dem Film zugute, nicht zu eng mit Teil eins verknüpft zu sein. Meist verlieren Horrorserien ihren Zauber bzw. Horror, wenn zu viel erklärt wird und diesem Fallstrick entzieht sich Smile 2 sogar noch konsequenter als schon Teil eins dies getan hatte. Der Geniestreich ist dann der Fokus auf Popikone Skye. Dadurch wird einerseits, wie es sich für eine Fortsetzung gehört, alles etwas größer, gleichzeitig – und das ist wesentlich relevanter – eine völlig andere Dramaturgie als in Teil eins geschaffen. War es für die Psychiaterin Rose in Teil eins schon schwierig die Alptraumvisionen für sich zu behalten, ist dies für die immer im Rampenlicht stehende Popikone schlichtweg unmöglich. Was beide Personen verbindet sind Traumata in ihrer Vergangenheit, die jedoch einen weiteren Punkt darstellen, für den Rose dank ihrem beruflichen Hintergrund besser gerüstet entgegentreten konnte. Dass sich die Handlung des Films dann auch noch parallel zu der alles entscheidenden Comeback-Tour von Skye nach eben jenem traumatischen Ereignis entfaltet, perfektioniert ihr persönliches Alptraumszenario. Neben Skyes Geschichte muss noch erwähnt werden, dass der Film einen netten Prolog hat, der zunächst etwas für sich steht. Hier folgen wir Kyle Gallners Joel, an den sich manche vielleicht noch aus Teil eins erinnern. Etwas actionreicher als der Rest schafft es diese Sequenz wunderbar euch direkt in den Film und seinen Horror hineinzuziehen und eine recht lose Verbindung zum Erstling zu stricken. Das wir dadurch erneut Kyle Gallner (den ihr euch unbedingt in dem viel zu wenig beachteten Strange Darling vom letzten Jahr anschauen müsst) zu Gesicht bekommen, ist dabei ein netter Bonus.
Mehr noch als Teil eins ist Smile 2 purer, destillierter Stress. Ja, ihr werdet euch gruseln und ja, ihr werdet euch erschrecken, aber hauptsächlich werdet ihr konstant alles und jede Szene hinterfragen und das Bild nach Anzeichen des nächsten Alptraums, nach dem nächsten kranken Lächeln absuchen. Lasst euch dabei nicht davon abschrecken, dass die Handlung im Laufe des Films zunehmend etwas konfusere Wendungen nimmt, es wird alles am Ende logisch und konsequent zusammengeschnürt. Kaum ein Horrorfan hatte das Kino ohne ein zufriedenes Lächeln verlassen und das wird euch zu Hause nicht anders gehen.
Smile 2 (US 2024)
Regie: Parker Finn
Darsteller: Naomi Scott, Rosemary DeWitt, Lukas Cage, Miles Gutierrez-Riley, Peter Jacobsen, Drew Barrymore, Kyle Gallner
Heimkino Release: 23. Januar 2025, Paramount Pictures
