Foto-© Sonja Stadelmaier
Aktuell ist die in Berlin lebende irisch-norwegische Künstlerin Tara Nome Doyle häufig mit Kat Frankies B O D I E S Projekt unterwegs – heute kündigt sie aber mit Ekko ihr drittes Studioalbum (VÖ: 11.04.25 via FatCat Records) an! Ekko ist eine Reise ins Unbekannte und in die Tiefen des eigenen Ichs, auf der Schmerz, Abschiede, Neuanfänge und schließlich Akzeptanz erforscht werden. Mit einer Länge von nur 30 Minuten strahlt das Album eine bemerkenswerte Klarheit aus – nicht nur in seiner Kürze, sondern auch in seiner emotionalen Tiefe – und fühlt sich an wie Taras erster „freier Aufstieg“ weg von ihren ersten beiden Alben.
Diese neu gewonnene Freiheit spiegelt sich in dem minimalistischen Ansatz des Albums wider. Tara produzierte Ekko größtenteils selbst und hielt die musikalische Palette absichtlich einfach. Sie arbeitete mit dem Grammy-prämierten Produzenten und Tontechniker Simon Goff (The Joker, Chernobyl) zusammen, um eine präzise, zurückgenommene Klanglandschaft zu schaffen, die aus Stimme, Klavier, Gitarre, Streichern, Mellotron und gelegentlichen analogen Synthesizern besteht. Eine persönliche Note liegt in den Streicherarrangements: Bevor sie die Celloparts transkribierte, nahm Tara selbst Gesangsdemos für jede Zeile auf.
Die neue Single Lightouse daraus ist die Geschichte einer jungen Künstlerin, die sich von Erwartungen befreit, die nicht mit ihren eigenen übereinstimmen.
Tara erklärt weiter: „Ich habe ‚Lighthouse‘ für eine Freundin geschrieben, die eine schwierige Zeit durchmachte. Ich sah mich selbst in ihrem Bemühen, es allen recht zu machen und dabei ihre eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen. Dieser Song soll eine warme Umarmung sein, eine Beruhigung und sanfte Ermutigung. Das Mantra ‚those who matter won’t mind, and those who mind don’t matter‘ hat mich durch meine tiefsten Momente geführt, und es fühlte sich sinnvoll an, es durch dieses Lied zu teilen. Ich hoffe, er erreicht jemanden, der ihn hören, sich daran erinnern und ihn wiederholen muss.“
Antike Mythen weben sich nahtlos durch Ekko und verflechten sich mit Taras introspektiven Themen. Die Figuren von Narziss und der Nymphe Echo verkörpern zwei Extreme – Selbstbesessenheit auf der einen Seite und völlige Konformität auf der anderen. Diese Ideen finden in der heutigen digitalen Landschaft, in der die Identität oft zwischen Authentizität und Anpassungsdruck schwankt, großen Anklang.
„Mein Album wurde durch den Mythos von Echo und Narziss aus Ovids Metamorphosen inspiriert“, sagt Tara. „Echos Geschichte – sie verliert ihre Stimme und ihren Sinn für sich selbst, da sie verflucht ist, die Worte anderer zu wiederholen – fühlte sich wie eine starke Metapher für meine eigene Reise an. Ich war von der Leichtigkeit, mit der ich einzigartige Songs schuf, dazu übergegangen, mich stark auf äußere Bestätigung zu verlassen, mich zu verbiegen, um den Erwartungen anderer zu entsprechen, und den Kontakt zu dem zu verlieren, was ich war.“
Sie fügt hinzu: „Mit diesem Album wollte ich die Schichten des Zweifels abtragen und meine wahre Stimme wiederentdecken. Es geht darum, mich wieder mit mir selbst zu verbinden und Musik zu schaffen, die sich ehrlich, weltfremd und kathartisch anfühlt. Ich spiegele nicht das wider, was andere Leute sehen wollen, sondern das, was ich ihnen zeigen muss.“
Tara Nome Doyle Tour:
06.05.25 Stuttgart, Werkstatthaus
07.05.25 München, Milla
09.05.25 Düsseldorf, Pong
11.05.25 Haldern, Pop Bar
21.05.25 Köln, Jaki
22.05.25 Hannover, Feinkost Lampe
24.05.25 Berlin, Berghain Kantine
27.05.25 Jena, Trafo
28.05.25 Hamburg, Nachtasyl
