Foto-© Graham Tolbert
2023 war die US-amerikanische Rockband Wednesday urplötzlich in aller Munde aufgrund ihres Albums Rat Saw God, das wohl zu den mistgelobten Veröffentlichungen des Jahres gehörte. Nun kündigt die Band den Nachfolge Bleeds für den 19. September via Dead Oceans an – darauf zu finden ist eine mitreißende Sammlung ihres erzählerisch dichten Southern-Rock, der – wie die fesselndsten Momente in ihrer Diskografie – den Link zwischen Neugier und Bekenntnis einfühlsam erforscht.
Bleeds ist ein Patchwork-artiger Triumph aus literarischen Anspielungen und Outlaw-Grit, aus ortsbezogener Poesie und haarsträubendem Lärm. Karly Hartzman – Gründerin, Frontfrau und Haupttexterin der Band – führt Wednesdays gefestigte Identität auf die gemeinsame Zeit bei der Arbeit an früheren Alben sowie einen ebenso bereichernden wie unermüdlichen Tourplan zurück. „Bleeds ist der spirituelle Nachfolger von Rat Saw God und meiner Meinung nach das typische ‚Wednesday Creek Rock‘-Album“, sagt Hartzman und zeigt sich zufrieden mit der Art und Weise, wie ihre Band ihren charakteristischen Trademark-Sound verfeinert und präzisiert hat, die sie zu einer der interessantesten Rockbands ihrer Generation macht. „So sollten Wednesday-Songs klingen“, erklärt sie. „Wir haben einen Großteil unseres Lebens damit verbracht, das herauszufinden – und ich habe das Gefühl, dass wir es hier geschafft haben.“ Die neue Single Wound Up Here (By Holdin On), ist ein perfektes Beispiel für diese Alchemie.
Karly Hartzman über den Track: „Dieser Song ist von einer Geschichte inspiriert, die mir ein Freund erzählt hat, als er eine Leiche aus einem Bach in West Virginia ziehen musste. Jemand war ertrunken, aber es dauerte ein paar Tage, bis er wegen der Strömung wieder an die Oberfläche gespült kam. ,I wound up here by holdin on‘ ist eine Zeile aus dem Gedichtband Thickets Swamped in a Fence-Coated Briars meines Freundes Evan Gray: Er gab mir und Jake ein Exemplar davon, damit wir es auf der Tour lesen konnten, und diese geniale Zeile stach mir sofort ins Auge, also klaute ich sie und schrieb den Rest des Songs mit meinen eigenen Worten um sie herum.“
Genau wie das Vorgängeralbum entstand Bleeds bei Drop of Sun in Asheville und wurde von Alex Farrar produziert, der die Band seit Twin Plagues aufnimmt. Hartzman brachte erneut Demos ins Studio, wo sie mit ihren Bandkollegen – Xandy Chelmis (Lap Steel, Pedal Steel), Alan Miller (Schlagzeug), Ethan Baechtold (Bass, Klavier) und Jake „MJ“ Lenderman (Gitarre) – als Team die Kompositionen mit der genau richtigen Menge an Country-Wahrheiten, Indie-Pop-Hooks und Sludge-Lärm versahen. Mehr als je zuvor wurden die präzisen Proportionen durch die Lyrik gesteuert – nicht nur der Ton oder die Thematik, sondern auch der tatsächliche Klang der Worte sowie Hartzmans meisterhaft subjektiver Ansatz bei der Auswahl der Details.
Bleeds erscheint am 19. September digital, auf CD, LP, indieexklusiv auf Eco Mix Vinyl, sowie auf 100 Stück limitiert signiert bei JPC.
