ARCADE FIRE – The Suburbs

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The kids want to be so hard
but in my dreams we’re still screaming
and running through the yard.
when all the walls they built in the 70s finally fall
and all of the houses they built in the 70s finally fall –
meant nothing at all?

(Arcade Fire – The Suburbs)

Es ist so weit: Arcade Fire beglücken uns mit ihrem mitterweile dritten Album – und ebenso wie die zwei Vorgängeralben „Funeral“ und „Neon Bible“ ist es einmal mehr wunderbar.

Die Band geht auf dem „The Suburbs“ betitelten Album zurück in ihre Jugend, in die Vororte Kanadas und der USA, zurück zu ihren Wurzeln – und damit einher geht auch musikalisch eine gewisse Reduzierung auf die Basis. Arcade Fire sind ruhiger geworden mit den 16 neuen Tracks, der instrumentale Bombast fehlt dieses Mal völlig und es wird sich besonnen auf die Essenz der Songs. Bereits der Opener, ebenfalls „The Suburbs” betitelt, ist ein unwiderstehlich melancholischer Reigen auf die Plätze der Kindheit, die man so, wie man sie für immer in Erinnerung haben wird, nur in der Realität nie wieder finden wird, weil auch die Vorstädte sich stetig wandeln. Ein Thema, das sich durch die ganze Platte zieht: „Now our lives are changing fast / I hope something pure can last“, singt Frontmann Win Butler in „We used to wait”, einem verzweifelt-sehnsüchtigen Song über eine verlorene Liebe.

So desillusionierend wie die Erfahrungen, die als Inspirationsquelle des Albums dienten, auch sein mögen – Arcade Fire verwandeln sie in so viel musikalische Schönheit, dass sich das Fehlen des flirrende Facettenreichtums, das in den letzten Jahren das Markenzeichen der Band geworden war, in keiner Weise negativ niederschlägt. Die Songs sind abgespeckt, aber dennoch tragen sie die deutliche Handschrift der Band, Win Butlers Gesang ist entspannter und wehmütiger als früher, und trotz der im Gegensatz zu vorher reduzierten Instrumentierung entwickeln viele der Songs einen unwiderstehlichen Sog.
“Took a drive into the sprawl to find the places we used to play / It was the loneliest day of my life”, heißt es in „Sprawl I“, und die Sehnsucht Butlers, die einem aus jeder Zeile des Songs und jeder Geige im Background entgegen springt, lässt einen sich zurückwünschen in die Straßen und auf die Spielplätze der eigenen (Vorort-) Kindheit.
Ein Album, das mit jedem Hören vermutlich noch besser werden wird.
Anspieltipps: „The Suburbs“, „We used to wait“, „The Sprawl I“, „Half Light I“
5von58
Arcade Fire – The Suburbs
VÖ: 30.07.2010 (City Slang)
www.arcadefire.com
www.myspace.com/arcadefireofficial

httpvh://www.youtube.com/watch?v=XAitZuh4ueg