KICK-ASS 2 – Filmkritik

Verhalte dich wie eine Bitch und du kriegst eine wie eine Bitch!

(Hit-Girl – Kick-Ass 2)

Der Superheld Kick-Ass (Aaron Taylor-Johnson) ist zurück und es hat sich viel getan. Durch hartes Training mit Hit-Girl (Chloë Grace Moretz) ist er athletischer und gefährlicher denn je. Ideal um seiner Passion der Verbrechensbekämpfung weiterhin nachzukommen. Sein Wunsch mit Hit-Girl ein Dream-Team á la Batman und Robin und bilden bleibt aber aus. Diese gibt ihre Superhelden-Karriere auf Wunsch ihres neuen Vormundes auf und versucht ein normales Leben zu führen. Kick-Ass schließt sich darauf hin einer neuen Superheldentruppe an, welche sich nach ihrem Vorbild gebildet hat. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten und so plant Red Mist (Christopher Mintz-Plasse), jetzt bekannt als ‘The Motherfucker’, mit einer Söldnergruppe die guten Helden für immer zu vernichten.

Die letzten Jahre hat der Einheitsbrei bei Comic-Verfilmungen Einzug gehalten. Gleiches Strickmuster und immer weitere Fortsetzungen resultierten daraus. Traurig aber wahr wurde so ein Genre immer langweiliger und vorhersehbarer. 2010 kam dann eine Comic-Verfilmung in die Kinos, die diese Negativismus durchbrach – Kick-Ass.

Ein normaler Junge wundert sich, warum es sich bei all den Comic-Vorlagen noch nie jemand getraut hat, selbst als Superheld in Erscheinung zu treten. Er ändert diesen Zustand und wird ohne Superkräfte zum Schrecken aller Kriminellen. Mehr oder weniger.

Ein bissiger Film, der hart an der Grenze zum guten Geschmack fungierte, aber in seiner brachialen Machart durchaus sehenswert und lustig war. Eine klare Gegenbewegung zu einem Batman oder Superman. Erfrischend neu.

Nun wurde aber auch Kick-Ass Opfer des derzeitigen Fortsetzungswahns. Nicht verwunderlich, war doch der erste Teil ein absoluter Überraschungserfolg. Gleichzeitig übermannte einen die Angst, was aus dem einfachen Superhelden gemacht wurde. Hohe Erwartungen also an einen Film, der dann Überraschendes liefert.

Der Grundton ist wie schon in Teil 1 – makaber, brutal und obszön. Es wird geschossen, geschlagen und immer einen lockeren Spruch seinem Gegenüber entgegengebracht. Der Unterhaltungsfaktor – nach wie vor hoch.

Das Erscheinen mehrerer Superheldennachahmer ist zwar übertrieben und das Ende des Films strotzt nur von übermäßigem Pathos, es kann aber nicht von einem Totalausfall die Rede sein. Red Mist, aka The Motherfucker, ist überzeichnet wie eh und je. Egal was Christopher Mintz-Plasse in seiner Rolle macht, es lädt zum Schmunzeln und Lachen ein. Einen bekloppteren Anti-Helden hat wohl noch kein Comic-Film gehabt.

Der Überraschungseffekt bei der Fortsetzung von Kick-Ass war natürlich dahin. Die Erwartungen wurden erfüllt und man muss sich nicht gänzlich für diesen Teil schämen. Leider war wohl die Geldmaschine im Hintergrund der Hauptantrieb und deswegen musste man wohl einen gemächlicheren Weg einschlagen.

Regie: Jeff Wadlow
Darsteller: Aaron Taylor-Johnson, Chloë Grace Moretz, Christopher Mintz-Plasse
DVD-VÖ: 19. Dezember 2013, Universal Pictures GmbH

 

Tobias

Tobias ist 31, Schwabe aus Überzeugung, trägt aus Prinzip keine kurzen Hosen. Liebt Musik, Bücher, Filme und Schnitzel.

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