NOT FADE AWAY – Filmkritik & Verlosung

Es gibt kein Gestern, kein Morgen, nur das Jetzt. 

(Douglas – Not Fade Away)

Douglas Damiano (John Magaro) will, wie so viele Jugendliche in den 60er Jahren, groß mit seiner Band rauskommen und an den Erfolg von seinen Vorbildern The Rolling Stones oder The Beatles anknüpfen. Doch leichter gesagt als getan – Vietnamkrieg, strenge Eltern und die erste große Liebe sind Dinge, gegen die man ankämpfen muss, um sein Ziel zu erreichen und dabei auch noch erwachsen zu werden.

David Chase dürfte den meisten ein Begriff sein. Der Drehbuchautor und Regisseur ist verantwortlich für die Serie ‘The Sopranos’ und machte sich damit unsterblich. Die Serie änderte die Sehgewohnheiten einer ganzen Generation und führte das Genre in neue Hemisphären von denen wir heute noch zehren. Verwunderlich ist jedoch, dass Chase neben den Sopranos noch nie als Regisseur in Erscheinung getreten ist. Dies hat sich nun aber geändert. Im Alter von 67 Jahren verfilmt er ein eigens geschriebenes Drehbuch und erfüllt sich damit einen Lebenstraum.

Er selbst wünschte sich in seiner Jugend immer mit der Musik erfolgreich zu werden und das merkt man dem Film ‘Not Fade Away’ jede Minuten an. Mit Liebe zum Detail wird ein Jahrzehnt dargestellt in welchem man noch für seinen Musikgeschmack einstehen musste. Ein Jahrzehnt in dem große Klassiker der modernen Filmgeschichte geschaffen worden sind und der Rock’n’Roll noch etwas rebellisches war. Es ist wahrhaftig schön zu sehen, wie das Leben mit der Musik und der Kunst im Allgemeinen zu dieser Zeit ausgesehen haben muss. Referenzen zu Film, Musik und Literatur lauern an jeder Ecke und sind ein Spielplatz für den geneigten Kunstliebhaber.

James Gandolfini ist hier nach seinem überraschenden Ableben Mitte letzten Jahres in einer seiner letzten Rollen zu sehen. Allein dies macht den Film zu einem sehenswerten Erlebnis. Leider ist die Rolle von ihm nicht sehr groß, in den wenigen Szenen glänzt er aber wie gewohnt und kann sein schauspielerisches Talent ausspielen.

Die anderen Rollen kratzen leider nur an der Oberfläche. Probleme und Gefühle werden immer nur kurz angeschnitten und nicht weiter vertieft. Die Annäherung an die Hauptpersonen werden somit erschwert und lässt den Geschichtsverlauf hier und da stocken.

Musikalisch wird hier auf ganzer Linie gepunktet. Genau wie detailverliebt auf Ausstattung und Referenzen geachtet worden ist, klingt auch der Soundtrack bei jedem Ton himmlisch. Kein geringerer als Steven van Zandt, seinesgleichen ebenfalls ehemaliger Soprano-Darsteller und Gitarrist von Bruce Springsteen. Ein Soundtrack der sicherlich den Weg in das ein oder andere gut sortierte CD-Regal finden wird.

Leider ist hier David Chase nicht der gehoffte große Wurf gelungen. War ‘That Thing You Do’ eine poppig, bunte Momentaufnahme der Beatles-Zeit und ‘Almost Famous’ die tiefgründige Rock-Sage über den Untergang eines Lebensgefühl, ist ‘Not Fade Away’ die bourgeoise Aufarbeitung über Musik-Träume und das Leben mit der Kunst. Die Versessenheit von Details wird einem bestimmten Publikum zu Herzen gehen, bei dem Rest leider in großen Teilen kalt abprallen.

Regie: David Chase
Darsteller: John Magaro, Jack Huston, Will Brill, James Gandolfini
DVD-VÖ: 23. Januar 2014, Paramount Home Entertainment

In Zusammenarbeit mit Paramount Home Entertainment verlosen wir 2 Exemplar der DVD von ‘Not Fade Away’ – ihr wollt gewinnen? Dann schreibt uns bis zum 30. Januar eine Mail mit eurer Adresse bzw. dem Betreff ‘Fade Away’ an gewinnen@bedroomdisco.de und mit etwas Glück habt ihr schon bald Gewinnpost von uns in eurem Briefkasten!

 

Tobias

Tobias ist 31, Schwabe aus Überzeugung, trägt aus Prinzip keine kurzen Hosen. Liebt Musik, Bücher, Filme und Schnitzel.

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