POOL – Snacks & Supplies

Pool - Snacks & Supplies CD-Kritik

Last night when I met you girl,
I kissed you yeah,
I touched you first
You want to take it slow,
You said now you really have to go
Said here take my number first,
Call me tomorrow, we go slow girl
I am here but where are you,
You did not call,
Why didn´t you?

(Pool – My Number)

An der Hamburger Kombo Pool kommt man wohl dieses Jahr nicht vorbei. Nach Tour-Supporten für Django Django, The 1975 und Digitalism sowie zwei EPs haben sich die drei Jungs Daniel, David und Nils bereits einen Namen gemacht. Nun veröffentlichen sie ihr Debüt ‘Snacks & Supplies‘. Funkiger Indie-Pop und bunte Synthesizer-Beats sind die Essenz der Band. Kein innovativer Pop, aber spannend genug für die kommende Sommer-Playlist.

Pool ist jedenfalls schon mal ein gut gewählter Bandname. Die Assoziation von Sonne, Wasser und Entspannung stimmt mit der Musik der Band perfekt überein. ‘Snacks & Supplies’ ist eine lässige Indie-Platte mit Einflüssen aus 70er Jahre Disco und 80er Jahre Wave. Der Opener ‘Pilot Talk‘ macht diese Gemütlichkeit direkt deutlich. Kein Gesang, nur ein tiefer Bass und schlummernde Synthie-Effekte. Der Titeltrack ‘Snacks & Supplies‘ ist ein eingängiger Gitarren-Rocker, der auf den Pfaden von Prince wandert. So auch der Song ‘My Number‘, der problemlos auf jeder Tanzfläche gespielt werden kann. Ebenso passend der Text, der von einer nächtlichen Bekanntschaft handelt, die ihre Nummer hergibt, aber sich nicht mehr meldet. Sänger David singt mit seiner tiefen, leicht rauchigen Stimme darüber, wie enttäuscht er ist: “Last night when I followed you girl, I meant to fool you but you fooled me first.

‘Snacks & Supplies’ ist ein eher leichtfüßiges Album. Die Songs sind einerseits frisch und ungezwungen, andererseits sticht keiner so wirklich heraus. ‘Shine On‘ und ‘Long Island Icetea‘ zelebrieren Lebensfreude mit spritzigen Synthies und Gitarren-Arrangements. Der Funk-Einfluss ist schon mal eine gute Grundlage, doch es könnte definitiv noch mehr grooven. ‘Love Dyslexia‘ setzt mehr auf die elektronische und ruhigere Seite der Band- ein interessanter und wichtiger Kontrast auf der Platte.

Nach den energiegeladenen EP-Tracks ‘Harm‘ und ‘What It Is‘ hätte man noch mehr Kracher auf der Platte erwarten können. Die Power von Pool ist längst noch nicht ausgereizt. Das ist klar, wenn man schon ein paar Songs und ihre Live-Show kennt. Mehr Kicks und Hooks würden den Songs auf jeden Fall nicht schaden. Pool haben nämlich keinen Grund, sich zu bremsen. ‘Snacks & Supplies’ ist zwar ein guter Anfang, aber beim nächsten Mal bitte mit Vollgas in den Indie-Olymp.

3-4von5

Pool – Snacks & Supplies
VÖ: 24. April 2015
www.poolofficial.com
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