GIRL IN RED – Durch die Nacht

Girl in Red © Isak Jenssen

Foto-Credit © Isak Jenssen

Nach der EP vereinenden Kollektion Beginnings, unzähligen Singles und einer stetig wachsenden Hörerschaft ist es für Girl in Red endlich an der Zeit ein richtiges Debütalbum in Angriff zu nehmen. Und auch wenn noch kein Name bekannt ist, steigt die Vorfreude, denn mit dem Song Rue erscheint nun ein brandneuer Vorbote der sich hinter seiner poppigen Fassade in dunklen Farben dem Thema Eskapismus verschreibt.

Keine Frage: Die junge Norwegerin Marie Ulven gehört momentan zu den spannendsten Künstlerinnen und ihre Karriere ähnelt oftmals einer wahren Achterbahnfahrt. Bisher wurde der Girl in Red-Sound als Schlafzimmer-Pop bezeichnet, doch mit Rue wird eine neues Kapitel aufgeschlagen: Ehrlichkeit und aufrichtige Offenheit in den Lyrics werden nun von einer permanent präsenten bedrohlichen Tiefe im Sound flankiert und manövrieren den Song aus der Sicherheit des Schlafzimmers in eine bedrohliche, weite Welt hinaus. Auch im dazugehörigen Video rast Marie auf der Suche nach Katharsis und Freiheit durch die dunkle, sie umschlingende, Nacht.

Schon während dem Songwriting-Prozess war Rue rastlos, wurde zuerst in einem Gitarrenladen am Times Square skizziert und auf der Rückbank im Tourbus zu einem richtigen Song geschliffen. Zurück in Norwegen wurde der Song schließlich mit einem finalen, größeren Arrangement bedacht. Geblieben ist das ungefilterte und direkte Songwriting und die Offenheit über ihre Queerness oder – wie in Rue – über ihre mentale Gesundheit zu sprechen: “That’s some heavy ass work. It’s not physical work but it feels like it because it’s so hard.”. 

“A lot of people don’t know about mental health”, erläutert Marie. “People lack knowledge and don’t understand that your mental health isn’t necessarily who you are. You can be depressed but that doesn’t mean you don’t want to go outside or you don’t have feelings. To me it’s not taboo at all to talk about mental health. Everyone has a mental health. I don’t see talking about sex as a taboo thing either.” Wenn diese Grenzen aufgehoben sind, wird Maries eigene Furchtlosigkeit zweifellos auch weiterhin andere dazu inspirieren, sich zu öffnen und mit ihren eigenen Herausforderungen und vielleicht auch mit denen der Menschen um sie herum fertig zu werden.

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Fred

Fred ist 32 Jahre, wohnt in der Pop-City Damstadt und mag Hunde, Pizza und Musik.

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