DRY CLEANING – Erfolgsgeschichte #2

Foto-© Ben Rayner

2021 war eine einzigartige Erfolgsgeschichte für die britischen Newcomer von Dry Cleaning, die mit ihrem Debütalbum New Long Leg gefühlt auf jeder Jahresbestenliste landeten, auf #4 in der UK-Charts einzog und auch so gut wie alle ihre Shows dazu ausverkauften – von all dem Trubel und der Erwartungshaltung unbeeindruckt, kündigte die Band nun nur 14 Monate nach dem Erstling schon den Nachfolger Stumpwork für den 21. Oktober via 4AD an!

Wo das Debüt noch in nur zwei Wochen mit dem Produzenten John Parish (PJ Harvey, Aldous Harding) in den kultigen Rockfield Studios aufgenommen wurde, zog man sich dieses Mal mit etwas mehr Zeit wieder dorthin mit Parish und dem Toningenieur Joe Jones zurück. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit im selben Studio mit demselben Team ersetzte den Druck und die Ängste durch eine neue Freiheit und Offenheit, und man traute sich aus den Komfortzonen heraus. Ein längerer Aufenthalt im Studio gab der Band die Zeit zu experimentieren, zu improvisieren, zu spielen und ihre Tischtennis-Fähigkeiten zu verbessern.

Inhaltlich wurde das Album dabei von einer Fülle von Ereignissen, Konzepten und politischen Debakeln inspiriert, sei es durch das eisige Durcheinander von Ambient-Elementen, die eine gewisse existenzielle Verzweiflung widerspiegeln, oder durch die überraschende Wärme, mit der das Leben von geliebten Menschen gefeiert wird, die im vergangenen Jahr verloren gingen. Die surrealistischen Texte stehen nach wie vor im Vordergrund – aber es gibt jetzt auch eine Sensibilität für die Themen Familie, Geld, Politik, Selbstironie und Sinnlichkeit. Wütende Alt-Rock-Hymnen verbinden sich auf dem Album mit Jangle-Pop und Ambient-Noise und zeigen die Fülle der Einflüsse, aus denen sich die Band speist, und ihre tiefe Musikalität. Mit dem Druck ihres Debütalbums im Rücken haben Dry Cleaning ein ehrgeiziges und sehr lohnendes neues Werk geschaffen, das sie als eine der intelligentesten und aufregendsten Bands Großbritanniens auszeichnet.

Und weil man es trotz der Frische des Debüts kaum erwarten kann, noch mehr Material von Nick Buxton (Schlagzeug), Tom Dowse (Gitarre), Lewis Maynard (Bass) und Florence Shaw (Gesang) zu hören, spendiert die Gruppe aus dem Süden Londons auch direkt mit Don’t Press Me den ersten Vorboten des neuen Dry Cleaning-Albums! Der Song handelt von der Freude am Spielen und dem Genuss intensiver und kurzlebiger Erfahrungen ohne Schuldgefühle. Sängerin Florence Shaw sagt dazu: “Die Worte im Refrain sind entstanden, weil ich versucht habe, einen Song zu schreiben, den ich meinem eigenen Gehirn vorsingen kann: ‘You are always fighting me / You are always stressing me out'”

Stumpwork wird am 21. Oktober digital und auf CD, weißem Standard-Vinyl und schwarzem Eco-Vinyl in limitierter Auflage veröffentlicht!

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Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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