VERBLENDUNG – Filmkritik & Verlosung

Sie ermitteln unter Dieben, Geizkragen, Rüpeln, der widerwärtigsten Ansammlung von Menschen, die sie je gesehen haben – meiner Familie!

(Henrik Vanger – Verblendung)

Remakes sind doch irgendwie nie wirklich beglückend: Einerseits hätten wir da die Remakes alter Klassiker, die aufgrund neuer Effekt-Möglichkeiten einen neuen und zeitgemäßeren Anstrich verpasst bekommen, andererseits vermag es das amerikanische Kino immer wieder ausländische Erfolgsfilme zu absorb- bzw. amerikanisieren. Bei beiden Fällen verliert das Remake zum Original eigentlich immer eins: den Charme!

Noch unnötiger wird es dann, wenn das Original noch gar nicht so lange von der Oberfläche verschwunden bzw. eigentlich sogar noch auf dieser präsent ist – so wäre es auch im Fall der Neuinterpretation des ersten Teils der schwedischen Millennium-Triologie, die in Form von ‘Verblendung‘ eine amerikanische Variante erhalten hat…wäre da nicht die Beteiligung von Regisseur David Fincher, der erstmals bei einem Remake auf dem Regiestuhl Platz nahm! Zur Geschichte:

Nachdem der Enthüllungsjournalist Michael Blomkvist (Daniel Craig) gerade in einem Rechtsstreit den kürzeren gezogen und damit seinen Ruf so gut wie ruiniert hat, lässt er sich von Henrik Vanger (Christopher Plummer), einem alten und finanziell gut gestellten Unternehmer, anheuern, um das Verschwinden von dessen Nichte Harriet zu ergründen. Diese war nämlich im Sommer 1966 spurlos von der Insel der Familie verschwunden und seitdem nicht mehr gesehen worden. An dem Tag ihres Verschwindens war die komplette Familie auf dem Anwesen versammelt, womit der Kreis der Verdächtigen begrenzt ist. Zusammen mit der Hackerin Lisbeth Salander (Rooney Mara) zieht Blomkvist auf die Insel und versucht hinter die Fassade und Intrigen der Familie zu sehen, um auf die Wahrheit zu stoßen. Gleichzeitig begeben sich die beiden aber auch in Gefahr, scheint das Verschwinden von Harriet doch mit einer Reihe sexuell motivierter Frauenmorde zusammenzuhängen…und der Mörder von damals steht so gar nicht auf deren Nachforschungen.

Schon die Bücher von Stieg Larsson waren erfolgreich, doch die drei Adaptionen ‘Verblendung’, ‘Verdammnis‘ und ‘Vergebung‘ machten dann durch ihren Erfolg an den europäischen Kinokassen ein amerikanisches Remake unumgänglich. Ein Remake, das aufgrund der Beteiligung von Regisseur David Fincher und auch von Drehbuch-Autor Steven Zaillian (‘Schindlers Liste‘, ‘Mission: Impossible‘, ‘Gangs of New York‘…) auf großes Interesse stieß. Doch nach der Sichtung des Remakes muss man als Kenner des Originals enttäuscht feststellen, dass Fincher und Co. es nicht geschafft haben, der Vorlage etwas neues hinzuzufügen, womit man sich letztlich mit einem guten Film zufrieden geben muss, der jedoch keinerlei Existenz-Grundlage hat. Einziger Zugewinn bleibt der überragende Soundtrack von Trent Reznor und Atticus Ross.

The Girl with the Dragon Tattoo (USA 2011)
Regie: David Fincher
Darsteller: Daniel Craig, Rooney Mara, Christopher Plummer, Stellen Skarsgård, Robin Wright
DVD-VÖ: 24. Mai 2012, Sony Pictures Home Entertainment

httpvh://www.youtube.com/watch?v=oG9uJ0uZzow

In Zusammenarbeit mit Sony Pictures Home Entertainment verlosen wir zum DVD-/Blu-ray-Start von ‘Verblendung’ jeweils eine DVD und eine Blu-ray des Films! Ihr wollt gewinnen, dann schreibt uns bis zum 19. Juni eine Mail mit dem Betreff ‘Verblendung’ und eurer Adresse an gewinnen@bedroomdisco.de und mit etwas Glück habt ihr den Film bald daheim im Briefkasten.

Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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