VETO – Sinus Point Break

Veto - Sinus Point Break CD-Kritik

With a snap of my fingers
All my worries were gone

(Veto – Turing Machine)

Nach drei großartigen Alben kehren Veto zurück: Haben Sie 2012 noch die EP ‘Sinus‘ veröffentlicht, kommt nun eine Art Doppel-EP-Album namens ‘Sinus Point Break‘. Man könnte jetzt denken Veto haben sich es einfach gemacht indem sie die ‘Sinus’ Ep und dann noch sechs andere Titel auf Rohlinge pressen. Klingt einfach, ja. Aber die neuen sechs Songs zur EP ‘Point Break‘ müssen ja auch erst einmal geschrieben werden. Ob sich das dann noch nach Veto anhört oder nach großer Vermarktungsstrategie oder nach gemischtem Hackfleisch versuchen wir für euch herauszufinden.

Tatsächlich fängt ‘Sinus’ an, wie wir es noch von dem 2008 erschienenen Album ‘Crushing Digits‘ gewöhnt sind. Der Operner ‘Bowls‘ hat lediglich die Funktion auf den nächsten Titel vorzubereiten. Harmlos und kurz und doch irgendwie bedrohlich – es ist klar, hier wird noch was passieren. Und so ist es dann auch bei ‘Upwards‘: Schneller inklusive vermeindlich kompliziertem Rhythmus; elektronische Elemente aus dem Computer und den Hardware-Maschinen nehmen mindestens genauso viel Platz ein, wie Schlagzeug und Gitarren. Wohl durchdacht sind Anfang und Ende der Songs – scheint die EP doch konsequent eins zu sein mit Überleitungen von Lied zu Lied.
Die kompromissfreie Kombination der Instrumente (sowohl elektronischer als auch ‘akustischer’ Natur) bleibt durchgängig in jedem einzelnen Song erhalten. Das Markenzeichen der Band, neben der außergewöhnlichen Stimme des Frontmanns Troels Abrahamsen.

Auch die zweite EP ‘Point Break’ bleibt in sich stimmig und passt hervorragend zum Vorgänger. Ein nahtloser Übergang berechtigt also durchaus dazu, beide EPs zu einem Album zusammen zu fassen. Auffällig ist nur, dass bei ‘Point Break’ das Schlagzeug eine wichtigere Rolle spielt, das Tosen und Ungestüme etwas zurückgefahren wird und die übermäßige Nutzung der elektronischen Instrumente weitaus weniger wichtig ist, als noch bei ‘Sinus’ mit der großen Ausnahme des Tracks ‘ESC‘.

Highlights des Albums ‘Sinus Point Break’ sind mit Sicherheit die Titel ‘Upwards‘, ‘Four To The Floor‘, ‘Filter‘, ‘Turing Machine‘ und ‘ESC‘. Musik, welche man beim Gang durch die Stadt hervorragend hören kann, ist man doch schneller, vielleicht auch rücksichtsloser unterwegs, vor allem aber nimmt man das Treiben um sich herum nicht mehr wahr.
Leider haben wir gleichzeitig etwas zu mäkeln: Auch wenn Veto als Veto immer erkennbar sind, fehlt uns doch etwas die Herausforderung, das neue Unbekannte mit dem man sich erstmal auseinandersetzen muss. Besonders die ruhigeren Titel wollen eher auf den Text, als auf die musikalische Untermalung aufmerksam machen. Vielleicht meckern auf hohem Niveau, obwohl man beim vierten Album schon erwarten kann überwältigt zu werden. Zusammengefasst also ein mehr als solides Veto-Album, dass live hoffentlich noch einiges drauf setzt.

Apropos live: Möglichkeit die dänische Band Veto live zu sehen, gibt es am 1. Februar im Schlachthof Wiesbaden. Wir sagen: Nicht verpassen, denn diese Band kann live was…und zwar ordentlich Musik machen!

4von514

Veto – Sinus Point Break
VÖ: 25. Januar 2013, Rca Int. (Sony Music)
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Veto – Four To The Floor (Live) from VETO on Vimeo.