SHELTER BOY – Track by Track

Foto-© Philipp Gladsome

Anfangs oft als deutscher Mac DeMarco bezeichnet hat sich der hiesige Newcomer Shelter Boy schnell seinen ganz eigenen Sound-Longdrink gemixt, in dem verträumte Gitarrensounds auf die Rauheit eines King Krules treffen. Dabei vermischt sich Indie-Rock mit Dreampop, was für eine musikalisch überraschende Mühelosigkeit sorgt, während es inhaltlich zu einer komplexen Auseinandersetzung mit der Gefühlswelt des ehemaligen Gitarristen und Co-Frontmanns der Indie-Band Still Trees kommt. So bewegt man sich zwischen der Euphorie nach einem gestandenen Backside Heelflip und dem ständigen Struggle des Alltags. Shelter Boy möchte sich selbst verorten, in den Wirren seines Daseins. Es sind lange Tage und noch längeren Nächte, die ihn zu seinen Songs inspirieren, die in Eigenregie in seiner Wohnung entstehen.

Heute veröffentlicht er auf seinem Label ZG500 Records seine neue EP Rock’n’Roll saved my Childhood (lel), die die rasche Weiterentwicklung und die Motivation des Shelter Boys aufzeigt,ohne übereilt zu wirken. Ein übergeordnetes Thema der EP gibt es nicht wirklich, viel mehr ist sie eine Momentaufnahme der aktuellenSituation des Musikers. Was aber trotzdem beim Hören auffällt ist, dass die Platte durchaus mehr HipHop Einflüsse bekommen hat. Er selbst hat uns zur heutigen Veröffentlichung die Songs seiner neuen EP vorgestellt – in unserer Track by Track-Reihe!

Let Em Go

Dieser Song ist an einem verkaterten, zerfeiertem Morgen zusammen mit Use Me und einem dritten Song, der es leider nicht auf die EP geschafft hat, entstanden. Textlich geht es eigentlich genau um die Gefühle, die eben nach einer solchen Nacht entstehen, wenn man zu Hause ankommt und allein ist. Der Groove des Songs ist von einem Mr Jukes Song geklaut und so hat sich dann langsam alles ineinander gefügt. Für mich persönlich, der wichtigste Song den ich bis jetzt geschrieben habe.

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Pale Ocean Child

Pale Ocean Child ist ursprünglich eher aus Langeweile, als aus ambitioniertem Songwriting entstanden. Mein Mitbewohner ist auch Mitglied einer Band und irgendwann saßen die eben alle bei ihm im Zimmer und haben an neuen Songs geschraubt. Da kam ich mir, prokrastinierend, irgendwie blöd vor, weswegen ich eine neue Datei in Logic aufgemacht habe. Und dann ging das eben los.

Einer meiner Lieblingsfilme, schon immer ist Submarine. Ein englischer Film, zu dem Alex Turner den Soundtrack beigesteuert hat. Textlich bezieht sich der Song, glaube ich, auf die Grundwirkung, die der Film seit jeher auf mich hat. Außerdem ist wahrscheinlich Elvis eine große Inspiration gewesen, schwer überhörbar.

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Back At The Bottom

Bei Back At The Bottom ist irgendwie alles zusammen geflossen, was ich seit meinen Teenagerjahren höre. Von Hip Hop Grooves in der Strophe bis hin zur großen The Verve Britpop Hook ist da irgendwie alles drin gelandet. Wie jeder Song der EP auf der Gitarre entstanden und dann über rum spielen mit dem Macbook in eine Form gebracht. Wie die meisten meiner Texte, behandelt auch dieser Bewusstseinszustände oder Schwere des Kopfes oder Körpers. Vor allem ist aber diese Float on Attitüde hier vielleicht das, was den Song in die Feelgood Indie Playlist katapultieren müsste. Selbst wenn eben alles stellenweise wie ein einziges Wirrwarr erscheint, treibt man immer weiter.

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Use Me

Wie schon erwähnt, ist dieser Track zusammen mit Let Em Go entstanden. Ich weiß nicht, ob mir sowas nochmal passiert, 3 Songs innerhalb einer Stunde fertig zu schreiben. Definitiv ist Use Me auch der ruhigste Song, meiner bisher veröffentlichten Songs.

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Clean Sheets / Blank Page

Es war eine sehr schnelle Entscheidung, den Song auch nochmal elektrisch und in voller Bandinstrumentation aufzunehmen. Entwickelt hat sich das alles während der Shows mit meiner Live Band, die ich über alles liebe.

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Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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