BAD BOYS FOR LIFE – Filmkritik

Razzien sollten Spaß machen – das ist so etwas wie ein Schulausflug mit Knarren.

(Mike – Bad Boys for Life)

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1995 war der Michael Bay-Film Bad Boys – Harte Jungs so etwas wie die Geburtsstunde des Blockbuster-Action-Stars Will Smith. Bei einem Budget von 19 Millionen US-Dollar spielte der Film über 141 Millionen US-Dollar weltweit wieder ein – was gerade auch für einen R-Rated (dem amerikanischen FKS 18) beachtlich war. Und auch die Fortsetzung von 2003 sorgte trotz niederschmetternder Kritiken mit über 270 Millionen US-Dollar Einspielergebnis dazu, dass Action-Produzent Jerry Bruckheimer schon 2006 eine weitere Fortsetzung in Aussicht stellte. Es sollte allerdings etwa 17 Jahre dauern bis Bad Boys for Life im Kino lief. Wir haben uns den Film zum Heimkinostart noch mal angeschaut!

Aus einem Hochsicherheitsgefängnis in Mexiko bricht die lebenslänglich verurteilte Witwe (Kate del Castillo Negrete Trillo) des Aretas-Kartell-Bosses aus und schwört alle, die bei ihrer Verurteilung eine Rolle gespielt haben, mit Hilfe ihres Sohnes zur Strecke zu bringen. Damals war auch Mike Lowrey (Will Smith) Teil der Ermittlung – und obendrauf hatte er auch noch ein Verhältnis mit der gemeinhin als Hexe bezeichneten Flüchtigen. Inmitten der Feierlichkeiten zur Geburt des Enkelsohns seines Partners Marcus Burnett (Martin Lawrence) und dessen Gedanken zum gemeinsamen Ruhestand, schlägt ihr Sohn zu und streckt Mike nieder. Eine neue Spezialeinheit wird auf den Fall angesetzt, doch nachdem Mike wieder aus dem Krankenhaus zurück ist und weitere ihm nahe Beteiligte getötet wurden, ist klar, dass die Bad Boys für einen letzten Fall hinter dem Steuer zurück sind!

Die Zeit hat auch ihre Spuren an den Bad Boys hinterlassen – auch wenn man Will Smith seine mittlerweile über 50 Jahre kaum ansieht. Trotzdem handeln auch seine letzten Rollen in Gemini Man über den Kampf um Leben und Tod mit seinem um einiges jüngeren Klon und auch im neusten Bad Boys-Teil muss er sich mit seiner eigenen DNA in einem jüngeren Körper auseinandersetzen. Dabei dient das Story-Konstrukt nur als lose Verbindung für ausufernde Action-Sequenzen, angereichert mit markigen Sprüchen und ordentlich Eye-Candy – das war auch schon bei den vorherigen Teilen ähnlich, man hat jedoch gerade auch beim dritten Teil der Blockbuster-Reihe das starke Gefühl, dass man all diese Bausteine schon irgendwie frischer und besser bei den späteren Leathel Weapon-Teilen serviert bekommen hatte. Sei es der Charakter des für immer jugendlichen Anarcho-Polizisten oder auch der Dienst-müde Familien-Vater, der sich zum Schutz seines Partners noch auf eine letzte Mission einlässt, bevor es gen Sonnenuntergang geht, mitsamt Familienkutsche, Baby On Board und scharfer Munition…trotzdem funktioniert der Film an sich, beherrscht die Regeln des Blockbuster-Kinos und war auch an den Kinokassen ein solch großer Erfolg, dass sich ein vierter Teil wohl schon in der Vorproduktion befindet, worauf auch schon im Abspann ein Hinweis versteckt war…

Bad Boys for Life (USA 2020)
Regie: Adil El Arbi, Bilall Allah
Darsteller: Will Smith, Martin Lawrence, Jacob Scipio, Vanessa Hudgens, Kate del Castillo, DJ Khaled
Heimkino-VÖ: 28. Mai 2020, Sony Pictures Entertainment

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Dominik

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