MARTIN KOHLSTEDT – großes Besteck

Martin Kohlstedt © Mike Zenari

Gerade war Martin Kohlstedt noch bei uns in Darmstadt zu Gast, schon macht der aussergewöhnliche Pianist und Komponist wieder in bester Weise von sich reden. Sein letztes Album STRÖME war das Ergebnis einer besonderen Kollaboration, Martin schraubte hierfür mit dem GewandhausChor Leipzig und dessen Leiter Gregor Meyer an seinen modularen Kompositionen, an untereinander agierenden musikalischen Funken, und erarbeitete im Schulterschluss eine, für einen Chor ungewohnte, Körperlichkeit. Um dieses ambitioniert Projekt auch live auf der Bühne zu realisieren, verging über ein Jahr bis zur Uraufführung – eine Tour mit fünf weiteren Konzerten in den schönsten Konzertsälen Deutschlands folgte.

Im Dezember 2019 machte STRÖME im eindrucksvollen Saal des Konzerthauses Berlin halt, dabei wurde der nachhallende Auftritt auf Film gebannt und meistert gekonnt die Herausforderung, die besondere Atmosphäre des Konzertes einzufangen. Auf technischer Seite überzeugen das Licht-Design von Johannes Zink und der beeindruckend vital und präzise gemischte Sound von Mario Weise, auf emotionaler und musikalischer Ebene nimmt die pure Frage blasphemische Züge an. Dem Filmteam um Katja Nguyen Thanh gelingt es, das 50-minütige Konzert zu einer Reise zu machen und der beeindruckende Chor, zusammen und doch getrennt voneinander stehend, und zwischen ihnen Martin Kohlstedt in einer Kanzel aus Tasteninstrumenten, geben ein imposantes Bild mit immenser Strahlkraft ab. Diese Reise kann man seit seit gestern auch aus dem eigenen Wohnzimmer heraus antreten, denn es gibt den Auftritt in voller Länge bei YouTube zu sehen und nach diesem Text muss unsere Empfehlung wohl nicht mehr direkt ausgesprochen werden.

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Fred

Fred ist 32 Jahre, wohnt in der Pop-City Damstadt und mag Hunde, Pizza und Musik.

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