STEINER & MADLAINA – Wut & Frust

Steiner & Madlaina © Tim Wettstein

Foto-Credit © Tim Wettstein

Gerade erst reihten sich Steiner & Madlaina mit der italienischen (und großartigen!) Version La Dolce Vita ihres Hits Das Schöne Leben neben Isolation Berlin, Sven Regener oder Von Wegen Lisbeth in die prominente Riege der Grucchi Gang um Francesco Wilking ein. Mit Wenn ich ein Junge wäre (ich will nicht lächeln) veröffentlichen die beiden Schweizerinnen nun eine erste Singleauskopplung zu dem lang herbeigesehnten Cheers Nachfolger Wünsch mir Glück, der am 29.01.2021 erscheint.

Wenn ich ein Junge wäre (ich will nicht lächeln) ist ein bewegender Aufschrei gegen Ungleichbehandlung. Der Song thematisiert die Erfahrungen der beiden Songwriterinnen als Frauen in Zusammenhang mit Musik belächelt, kritisiert und einfach nicht ernst genommen zu werden – egal ob als DJs oder beim Anschliessen einer Anlage. Das Ergebnis ist ein wütendes, ehrliches und emotionales Statement geworden: „Der Song ist aus einer großen inneren Wut und Frustration entstanden, deswegen habe ich bewusst nicht drauf geachtet ihn sprachlich zu verschönern“, erzählt Nora Steiner über die unbehauene und direkte Weise ihrer Wortwahl. Um eben jene ungefilterten Empfindungen auch musikalisch abzubilden, wurde der Song live mit der Tourband im Studio eingespielt und entfaltet dadurch eine mitreißende Dynamik, die über die knapp 4min des Songs stetig anschwillt. So wie eben auch die Wut der beiden.

Schon nach den ersten Textzeilen fühlt man die Bedeutsamkeit der Thematik für Steiner & Madlaina. Es handelt sich hierbei nicht um Effekthascherei, sondern um ein ernstes Anliegen, das persönlichen Erlebnisse zu einer klaren Message verwebt und seinen Höhepunkt und Twist im Refrain findet: „Wenn ich ein Junge wäre, würde man mir mehr zutrauen? Wer bestimmt das Rollenbild der Frauen? Wenn ich ein Junge wäre eine ganze Woche lang, wüsste ich, ob man Dinge schneller ändern kann?“ Denn neben der all der offensichtlichen Wut und Enttäuschung möchten Steiner & Madlaina zur Reflexion und Einsicht, sowie zur schrittweisen Veränderung anregen. Nora statuiert erneut: „Ich dulde das nicht mehr. Als Frau werde ich ständig von Männern belächelt, verbessert und weniger ernst genommen. Was soll das?“ Und Madlaina ergänzt: „Das Lied ist zwar trotzig und wütend, aber es soll jeden, der es hört, in erster Linie einladen, mal zu überlegen, wie weit man selbst Teil des Problems ist. Man könnte sagen, dass das ein wenig das Leitmotiv des ganzen Albums geworden ist, weil wir auch bei anderen Themen immer wieder zu dieser Einsicht kommen.“ Und dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.

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Fred

Fred ist 32 Jahre, wohnt in der Pop-City Damstadt und mag Hunde, Pizza und Musik.

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