ISOLATION BERLIN – Track by Track

Foto-© Noel Richter

Alles andere als ein wohlgehütetes Geheimnis sind die Herren von Isolation Berlin, die mit ihren ersten beiden Alben mal für ordentlich Aufsehen in der hiesigen Szene gesorgt haben. Und doch heißt ihr drittes Album Geheimnis – denn es handelt von den Dingen, vor denen wir uns fürchten, darüber, was wir hoffen und was wir wünschen können, von Liebe und Hass, Enttäuschung und Gnade, aber auch von Fußball und Nina Hagen. Doch wo fängt die Rollenprosa an, wo hört die persönliche Beichte auf, sind das noch die Menschen hinter der Musik oder der Performer im Scheinwerferlicht? Wir holen schon mal die Lupe aus der Schublade und präsentieren an dieser Stelle das Track by Track zum heute erschienenen Isolation Berlin Album Geheimnis, das Sänger Tobias Bamorschke für uns verfasst hat!

1. Am Ende zählst nur du

Ein Lied über die heilende Macht der Liebe. Über Sehnsucht und Heimatsuche.
Unser Versuch ein volksliedhaftes Lied zu schreiben, das wirkt wie eine warme Decke der Geborgenheit mit einer leichten Prise Wehmut.

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2. Enfant terrible

Der fiktive Dialog eines Enfant terribles mit seinem Publikum. Entstanden durch Vorbilder wie Shane MacGowan, Johnny Rotten, der Dreigroschenoper und Nina Hagen. Ein Spiel mit Rollenklischees, Selbstironie, den Folgen übermäßigem Alkoholkonsums, Schlafmangel und Erwartungsdruck. Weitere wichtige Vorbilder für die Entwicklung der Figur waren Dürrenmatts Abendstunde im Spätherbst, Krusty der Clown, Curb your Enthusiasm und das Lied Fairytale of New York.

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3. Geheimnis

Der Song Geheimnis handelt von negativen Gedanken und Ängsten, die sich selbständig machen, um sich selbst kreisen, einen aufzufressen drohen und den Schlaf rauben.
Das kann die unterschiedlichsten Ursachen haben. Es geht um den Moment, wenn das eigene Gehirn einem der größte Feind wird und die Stimmen im Kopf einen in den Selbstmord zu treiben drohen. Es geht um Panik, Verzweiflung und eine alles erdrückende, übermächtige Angst.

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4. (Ich will so sein wie) Nina Hagen

Eine Hymne an die große Punkheldin Nina Hagen. Ein Lied über die Suche nach dem eigenen Ich, der Flucht vor sich selbst und dem Wunsch danach jemand anders sein zu wollen. Dabei spielt der Song direkt an auf Nina Hagens Lied Die Ufos sind da. Ich habe versucht, mich textlich, und gesanglich Nina Hagens Stil der 70er und 80er zu nähern.

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5. Private Probleme

Ein Lied gegen den Selbstoffenbarungsdruck als Künstler. Ein Lied über Selbstschutz und Scham. Aber auch über das Auseinanderleben in Freundschaften, Familien und Liebesbeziehungen.

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6. Ich zieh mich zurück

Es geht um Selbstisolation, soziale Ängste und Selbstschutz. Um Verletzungen, Resignation und den feierlichen Rückzug in einen eigenen Schutzraum. Heilung ist oft nur möglich durch einen radikalen Bruch mit allen negativen Einflüssen. Darum geht es in diesem Lied.

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7. Ich hasse Fußballspielen

Ein Lied über das Erwachsenwerden. Über Ausgrenzung, Mobbing und die Grausamkeiten der Schulzeit. Über den Wunsch nach Anerkennung in der Gruppe, den Versuch gesellschaftlichen Erwartungen zu entsprechen und dem gleichzeitigen Widerwillen dagegen.

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8. Stimme Kopf

Aus Angst wird Wut. Aus unterdrückter Wut wird Hass. Hass auf sich selbst und Hass auf alle anderen. Um diesen Kampf geht es in diesem Lied. Um Ohnmacht, Verzweiflung, Paranoia und Todessehnsucht. Um negative Stimmen, die das eigene Denken bestimmen und einen in den Wahnsinn treiben.

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9. Klage einer Sünderin

Die Geschichte einer jungen Frau, die gegen gesellschaftliche Konventionen verstößt, als sog. Sünderin ausgeschlossen wird und an ihren Schuldgefühlen zu zerbrechen scheint. In ihrer panischen Angst wendet sie sich in Gedanken an ihre Mutter und ihren Vater auf der Suche nach Vergebung und Sühne. Doch nichts scheint ihr Erlösung zu bringen außer der Flucht in den Selbstmord. Entstanden ist das Lied aus der Figur Martha in dem Buch David Copperfield von Charles Dickens.

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10. Von einem, der hier sitzt und Bleistifte spitzt

Ein Lied über die erlösende, heilende Wirkung des Kunstschaffens. Über das Leid und die Arbeit des Künstlers. Über Einsamkeit, Sehnsucht, Liebe und das Altern. Über Depressionen, Angstzustände, Traumata, wiederkehrende Albträume und den kleinen, kostbaren Moment, wenn aus Leid Glück entspringt.

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11. Enfant perdu

Das Lied eines alternden Bühnenstars. Über den Moment, wenn der Erfolg vorbei ist, der Applaus verklungen, die Saaltüren verschlossen. Über die erschütternde Verlorenheit eines Entertainers ohne sein Publikum. Und über die bittersüße Frucht der Nostalgie.

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Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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