Foto-© Anna Maggý

Bei Hugar handelt es sich um die zwei multitalentierte Musiker, Komponisten, Produzenten Bergur Þórisson und Pétur Jónsson – und Freunden seit ihrer Kindheit. Obwohl das Projekt ganz in der Tradition von Post-Rock und Ambient stehen, sind sie sich des Einflusses ihrer isländischen Heimat bewusst, die immer wieder in ihre Musik einfließt – so auch in die jüngste Single volt aus ihrem am 21. Januar 2022 via XXIM Records erscheinendem Album Rift!

Der ruhige und zugleich hypnotische Track pulsiert mit einzigartiger, gleichsam seismischer Gelassenheit, die sich in dem subtilen Performance-Video des isländischen Filmemachers Blair Alexander Massie spiegelt. Zugleich bietet das Stück einen Ausblick auf die Themen des Albums, das zwischen Ambient/Electronica, meditativen Streichern und zeitgenössischer Neoklassik changiert: Rift heißt so viel wie Riss, Graben, Spaltung, Zerwürfnis. Seinen Ausgangspunkt nimmt es bei einer so einfachen wie profunden Beobachtung über ihre Heimat. Die Kontinentaldrift der nordamerikanischen und eurasischen Kontinentalplatten reißt Island mit einer Geschwindigkeit von drei Zentimetern pro Jahr auseinander. Und doch ist jener Rift weit davon entfernt, eine zerstörerische Kraft zu entfalten, er ist vielmehr ein Ort spektakulären Wachstums: „Es werden hier Organismen entdeckt, die es sonst nirgendwo gibt, und es passieren alle möglichen seltsamen Dinge”, sagt Þórisson. “Es ist interessant, wie Wachstum aus solchen Veränderungen entsteht, und wir haben darüber nachgedacht, wie das auch für die Gesellschaft, die Menschheit und die Kultur gilt. Nichts steht jemals still – alles ist ständig im Fluss”, ergänzt Jónsson.

Hugar live:
23.02.22 Nachtasyl, Hamburg