MONAKO – cineastisches Großwerk

Das zwischen Hamburg und Montreal arbeitende Kollektiv Monako gehört zu diesen unberechenbaren Bands, die gleich eine ganze Genre-Latte zu ihrer klanglichen Heimat zählt. So reicht die Soundästhetik von kanadischem Folk und Indie-Rock-Melancholie über R’n’B bis zu intelligent komponierten Neo-Jazz Tracks. So zu hören auf der selbstbetitelten Debüt-EP aus 2018, sowie der 2020er EP Take Care. Nachdem sie in den vergangenen zwei Jahren unermüdlich an neuem Material gearbeitet haben, sind Monako nun bereit, ihren weiterentwickelten Sound erneut der Welt zu präsentieren. Zuletzt erschien schon die Single Know My Name, heute folgt der nächste Song-Streich in Form von Killing Feels, für den man sich Bibi Club aus Montreal mit ins Boot holte.

Der Song ist ein alternatives Pop-Folk Stück, das gleichsam verletzlich und doch kraftvoll anmutet. Von einer tiefen Melancholie getragen, entwickelt sich der Song von einer kargen Folkballade zu einem cineastischen Großwerk. „I want it all“ – während diese Zeile die orchestralen Momente des Refrain untermauert, spiegeln die Lyrics der Strophen die intime Trauer wieder, die der Entstehung von Killing Feels zu Grunde liegt: „No there’s nowhere you can go with your legs covered in snow“. Bibi Clubs subtile Gitarren und sanfte Vocals ergänzen beruhigende und gefühlvolle Texturen zur Soundästhetik des Tracks, während Monako wieder einmal beweisen, wie vielschichtig und detailverliebt sie ihre Stücke produzieren.

„Maybe I’ll walk away, no one knows how to fight these plain white fields” – diese Zeile entstand vor einigen Jahren als ich mich zum ersten Mal mit dem Gefühl von tiefer Trauer konfrontiert sah und fasst eigentlich gut zusammen, worum es in Killing Feels geht: Die Gedankenspiele, ob man nicht einfach aufgeben sollte, wenn all die Hoffnungen und Pläne, die man hatte von dieser erdrückenden Leere übermannt werden, gegen die man einfach nicht ankommt. Ich wollte alles erleben: Liebe, Freude, Neugier und Glück – ich wusste das sie nur eine Armlänge entfernt auf mich wartete, aber diese schneebedeckten weißen Felder ließen sie außer Reichweite erscheinen. Was wenn ich einfach weggegangen wäre?“, berichtet Sänger Sadek Martin-Massarweh über den Song, während Monako hinzufügen: „Killing Feels ist wahrscheinlich der folkigste Song, den wir je aufgenommen haben, beinhaltet aber auch viele experimentelle Songwriting techniken und Sounds, mit denen wir im letzten Jahr viel rumprobiert haben. So ist untermalt der Song perfekt den tiefenn Einblick in Sadeks emotionale Vergangenheit, die immer ein wichtiger Teil von ihm und damit sehr bedeutsam für Monako und unsere Freundschaft sein wird.“

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Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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