JURASSIC WORLD: EIN NEUES ZEITALTER – Filmkritik


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Nicht bewegen!

(Dr. Alan Grant – Jurassic World: Ein neues Zeitalter)

Ein paar Jahre sind nach dem letzten Teil der Jurassic World-Teile vergangen und nun ist der Name Programm und die Dinosaurier leben über die ganze Welt verteilt. Nach den Geschehnissen des letzten Teils leben Owen Grady (Chris Pratt) und Claire Dearing (Bryce Dallas Howard) im Norden Amerikas und beschützen Maisie Lockwood (Isabella Sermon), die Aufgrund ihrer Herkunft vom Biologie-Konzern BioSyn gesucht wird. Lange geht das nicht gut und schnell beginnt eine Suche nach Maisie.

Jurassic World: Ein neues Zeitalter versucht dabei eine Art Neuanfang. Denn, wie bei Franchises derzeit üblich, schickt man nun auch die Personen aus den Jurassic Park-Teilen mit auf die Leinwand. Damit kehren neben dem bereits im zweiten Teil kurz auftretenden Dr. Ian Malcom (Jeff Goldblum), auch Dr. Alan Grant (Sam Neill) und Dr. Ellie Sattler (Laura Dern) zurück. Diesmal übernehmen sie auch einen großen Teil innerhalb der Geschichte. Diese ist zwar nicht wirklich erwähnenswert, traditionell geht es um die Einflüsse des Menschen auf die Natur, aber trotzdem fühlt es sich gar nicht so schlecht an die alten Jurassic Park-Charaktere zu sehen und sie sorgen für einige vertraute Momente. Generell geizt der Film nicht mit Cameos und Easter Eggs, die für Fans der alten Teile zwar für kurze Freude sorgen könnte, allerdings an manchen Stellen auch arg gewollt wirken.

Einen neuen Ausflug bietet auch das Genre. Die erste Hälfte fühlt sich weniger wie ein Abenteuer-Film an, sondern wirkt wie ein Agententhriller, inklusive Auto-Dinosaurier-Verfolgungsjagd durch eine Innenstadt am Mittelmeer. Erst zur zweiten Hälfte des Films geht es zurück zu den Ursprüngen mit einigen eindrucksvollen Szenen, die das alte Feeling aufgreifen. Die Atmosphäre eines Urwalds, Geräusche, die wir nicht kennen und die Frage, was hinter dem Knarzen oder dem reptilienähnlichen Geräusch lauert. Generell stehen die Dinosaurier hier im Vordergrund und so gönnt man ihnen in einigen Momenten ihre Zeit und hält auf ein paar beeindruckenden Bilder einfach drauf. Auch die Gestaltung erinnert dabei an die alten Teile, denn nicht alles hier ist CGI, ab und an werden die Dinosaurier auch überzeugend durch Modelle dargestellt.

Bei den Menschen funktioniert es leider nicht immer so gut. BioSyn ist lediglich die Kopie eines Silicon-Valley-Start Ups, inklusive Hipstercafé und einem reichen Tech-Millionär mit Brille und einfarbigen Pulli, der natürlich doch nicht die Welt verbessern will. Generell hat der Film viele Charaktere, die wie stereotype Schablonen wirken und so kommt es an manchen Stellen auch zu etwas arg platten Dialogen. Zudem wird immer wieder die Logik für Effekte oder Kehrtwendungen in der Geschichte geopfert.

Trotz alldem macht der Film Spaß, die Dinosaurier sind gut inszeniert, bis auf einige Ausnahmen passen sie wunderbar in die Welt und die Szenen am Ende des Films rufen obendrauf noch wohlige Erinnerungen an die alten Jurassic Park-Teile wach. Auch der Humor wirkte nicht zu aufdringlich. Wer keine zu hohen Ansprüche an den Film stellt und wem die alten Teile gefallen haben, wird hier nicht enttäuscht werden.

Jurassic World: Ein neues Zeitalter, ist ein Film, der versucht die Nostalgie zu wecken. Für manche kann er dies schaffen, für andere wird er hingegen wie ein schnell wieder vergessener Actionfilm wirken. Trotzdem macht er Spaß und schafft einige coole Momente mit den Hauptfiguren des Films. Den Dinosauriern.

Jurassic World Dominion (USA 2022)
Regie: Colin Trevorrow
Besetzung: Chris Pratt, Bryce Dallas Howard, Jeff Goldblum, Sam Neill, Laura Dern, Omar Sy
Kinostart: 8. Juni 2022, Universal Pictures International Germany

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Patrick Freitag

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