ANGIE MCMAHON – umfangreicher, realer & klangvoller

Foto-© Bridgette Winten

Schon Anfang Juni überraschte die in Melbourne lebende Sängerin und Musikerin Angie McMahon mit der ersten neuen Single Saturn Returning, als erstes Lebenszeichen seit ihrem gefeierten Debütalbum – nun kündigt die Songwriterin ihr Zweitwerk Light, Dark, Light Again für den 27. Oktober via AWAL an! Das Album handelt davon, die dunkelsten Orte in sich selbst aufzusuchen, sich seinen Ängsten zu stellen und zu lernen, dass diese als Portal zu etwas Größerem, Hellerem und Besserem dienen können. Gleichzeitig verliert sie sich darauf und heilt sich auf wundersame und bedächtige Art wieder: Nachdem sie das Gefühl hatte, dass ihr Leben aus den Fugen geraten war, wandte sich die Musikerin der Natur zu – dem Zwitschern der Vögel, dem Wiegen der Bäume, den Bewegungen des Meeres. Die stillen, aber transformativen Offenbarungen, die sie in dieser Zeit über das Leben hatte, sind in die 13 Songs auf Light, Dark, Light Again eingeflossen. Hier untersucht sie die Beziehung zu sich selbst und findet einen Weg, mit dem, was sie ist und was auch immer die Zukunft bringt, zurechtzukommen. Die ruhige Poesie von McMahons Texten wird jedem, der sich seinen eigenen Ängsten stellt, als Boje dienen und ihn ermutigen, weiterzumachen.

Das neue Album ist daher ein tief durchdachtes Werk, das langsam und zielstrebig über ein weiteres Jahr hinweg zwischen McMahons Heimatstadt Melbourne im Bundesstaat Victoria und der Stadt Durham in North Carolina aufgenommen wurde. In Durham, wo die meisten Stücke des Albums entstanden, arbeitete McMahon mit dem renommierten, für einen Grammy nominierten Produzenten und Songwriter Brad Cook zusammen, der bereits für Bon Iver, Waxahatchee, Kevin Morby und Snail Mail produzierte. Die Studioband wurde durch den Bon Iver-Schlagzeuger Matt McCaughan, den kanadischen Singer-Songwriter Leif Vollebekk und den Megafaun-Musiker Phil Cook vervollständigt. Die Chance, ins Ausland zu reisen und mit Künstler*innen zusammenzuarbeiten, deren Arbeit sie so sehr bewundert, fühlte sich für McMahon wie die Erfüllung eines Traums an. Sie empfand es befreiend, nicht an einen festen Zeitplan gebunden zu sein, es langsam angehen zu können und auf das Timing des Universums zu vertrauen – ihre Songs in die ganze Welt zu tragen und mit neuen und alten Freund*innen zu kreieren, half ihr, diese Stücke  umfangreicher, realer und klangvoller zu machen.

Mit der Album-Ankündigung erscheint auch der zweite Vorbote daraus: Letting Go! Ursprünglich als Klavierballade geschrieben, entwickelte sich der Song zu einem breiten Rocksong aufgrund eines Mantras, das Angie McMahon in ihrem Unterbewusstsein gespeichert haben wollte: “Es ist okay, Fehler zu machen!” – ein Mantra, das so integral und annehmend gegenüber der Unordnung des Lebens ist, dass es aus dem Körper herausgeschrien werden musste. Über Letting Go sagt Angie McMahon: “Letting Go ist ein Ort, an dem ich die Lektionen aufbewahre, die ich immer wieder brauchen werde. Es erinnert mich daran, einfach und sanft zu sein, unvollkommen zu sein, Dinge auch mal gehen zu lassen. Man lernt nie aus. Ich bin immer dabei, mich daran zu erinnern, das loszulassen, woran mein Gehirn festhält – Gedanken, Menschen, Komfortzonen – und im gegenwärtigen Moment zu sein. Es fällt mir so schwer, dies zu tun – und deswegen ist es eine euphorische Erleichterung, wenn es klappt.  Genau das haben wir versucht, in der Aufnahme festzuhalten. Ich hoffe, jemand schreit gerade Letting Go im Auto irgendwo auf einer offenen Straße.”

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Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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