THE JOY FORMIDABLE – Wolf’s Law

The Joy Formidable - Wolf's Law CD-Kritk

Let’s sit and talk and slow things down
Just be our old selves again finally
Let’s take this walk
Let’s take a walk to somewhere pretty

(The Joy Formidable – The Ladder Is Ours)

Es wurde doch drastisch ruhig nachdem die Band The Joy Formidable aus England ihr erstes Album ‘The Big Roar‘ veröffentlichte und damit fleißig auch durch Deutschland tourte. Wir hatten sie aber irgendwie lieb gewonnen, schuld daran waren wohl die Songs ‘Whirring‘ und ‘Austere‘; von Beiden durften wir auch ein kleines Video für Bedroomdisco TV machen. Damals noch ziemlich abgeranzt und schummerig in einem Kämmerchen im Elfer Club Frankfurt, wobei Kachelboden und Schellenkranz sich eigentlich nicht so sehr gut vertrugen (Video könnt ihr HIER sehen).

Aber nun zum eigentlichen Thema: dem NEUEN Album! ‘Wolf’s Law‘ heißt es und hat ein unglaublich kitschiges Artwork. Gut, auf die Covergestaltung sollten wir uns nicht so sehr konzentrieren, zählen doch besonders Inhalte in musikalischer Form.
Vorwegnehmen kann ich hier schonmal das: Ich suche verzweifelt nach dem Pendant zu ‘Whirring’ oder auch zu ‘Austere’, von mir aus auch zu dem ungestümen ‘Cradle‘. So richtig krachts nicht, so richtig überzeugen will es mich nicht, was da in elf Liedern passiert.
Sicherlich gibt es auch hier Songs die funktionieren. ‘The Ladder Is Ours‘ geht gut ins Ohr und ist als Opener geschickt gewählt. Eingängigkeit check! ‘Little Blimp‘ – auch das kann man machen.
The Leopard And The Lung‘ erinnert stark an die Blood Red Shoes und lässt persönliche Kanten vermissen. ‘Silent Treatment‘ ist dann als Ballade eine willkommene Abwechlung. Aber jetzt mal ein paar Fragen von meiner Seite aus: Mussten da wirklich Harfenklänge eingesetzt werden, nicht nur bei diesem Lied… Der gefühlt gleiche Gitarrenverzerrer auf elf Songs, ist das Absicht? Wo bitte ordnet man diese Platte ein? Soft-Metal? Hard Rock-Pop? Ich bin mir nicht sicher.

Es ist schwierig sich musikalisch weiter zu entwickeln als Band. Ich verstehe das: Macht man genau das gleiche wie beim Vorgänger, heißt es gleich, die Band kann nichts weiter. Macht man was anderes, wird auch das kritisch beäugt und mit ‘Schuster bleib bei deinen Leisten’ kommentiert. Bei The Joy Formidable passiert weder das Eine noch das Andere, obwohl, eine große Weiterentwicklung kann ich hier nicht erkennen: Ein paar Songs funktionieren, ein paar nicht. Aber vielleicht soll man sich auch gar nicht festlegen. Vielleicht soll man das einfach hinnehmen und die Musik genießen und nicht soviel nachdenken und analysieren und kritisieren und und und…

2-3

The Joy Formidable – Wolf’s Law
VÖ: 18. Januar 2013, Atlantic
www.thejoyformidable.com

httpvh://www.youtube.com/watch?v=Y_t4s-HX3z0