JACK REACHER – Filmkritik

Dieser Typ ist sowas wie ein Bulle…oder war’s jedenfalls. Beweise interessieren ihn nicht, Gesetzte interessieren ihn nicht. Ihn interessiert nur Gerechtigkeit.

(James Barr – Jack Reacher)

Im Action-Kino der 80iger Jahre waren sie wie kaum andere verankert, die Ein-Mann-Kriegsmaschienen, die wenn auch in krasser Unterzahl, dank ihrer Muskelkraft und ab und an auch dank ein bisschen Köpfchen, ganze Streitkräfte niedermähen konnten. Die Gesichter, Oberkörper und Fäuste liehen den Figuren dann Schauspieler wie Mel Gibson, Sylvester Stallone oder Arnold Schwarzenegger – sie waren Rambo, Terminator oder auch Mad Max…eben die letzten wahren Action Helden dieser Gattung. Mittlerweile gibt das Action-Kino ein anderes Bild ab, wenn es auch immer wieder Ausreißer dieser Art gibt. Selbst ein Tom Cruise bekommt in seiner letzten ‘Mission Impossible‘-Mission mittlerweile einige Helferlein an die Hand – und das wo man ansonsten bei der erfolgreichen Filmreihe auch nicht gerade zimperlich mit dem Verbiegen des Realismus umgeht. Seine Ein-Mann-Gerechtigkeits-Armee-Qualitäten konnte Cruise dann zuletzt doch mal wieder ausspielen – und zwar in ‘Jack Reacher‘!

Ein Mann schießt von einem Parkdeck aus auf die gegenüberliegende Promenade, streckt unnachgiebig und wahllos Menschen nieder, steigt dann in seinen Van und verschwindet. Kurze Zeit später hat die Polizei einen Verdächtigen ausgemacht, den Soldaten James Barr. Dieser verlangt bei der Befragung sofort, dass Jack Reacher geholt werden solle, sonst würde er nicht kooperieren. Die Beamten stehen vor einem Rätsel: Wer ist dieser Jack Reacher, über den es kaum Informationen in den Akten gibt, wie bekommt man den Ex-Ermittler des Militärs, der seit längerem vom Radar verschwunden ist, zur Befragung aufs Revier und überhaupt: Welche Rolle spielt Reacher?

Gut, dass der Gesuchte kurzerhand ins Büro der Ermittler läuft, sich jedoch unerwartet nicht als dem Verdächtigen freundlich gesinnt herausstellt, ihn vielmehr lieber tot, als hinter Gittern sehen würde. Alles nur ein Spielchen eines Geisteskranken oder ist James Barr doch unschuldig und hat seinen größten Feind antreten lassen, weil er weiß, dass dieser der einzige Mensch ist, der ein Komplott diesen Ausmaßes aufdecken könnte?

‘Jack Reacher’ bewegt sich während der gesamten Laufzeit von ca. 125 Minuten immer wieder spielerisch zwischen Action, Thriller und Polit-Thriller, lässt mal den Kopf arbeiten, mal die Fauste, mal die Knarren sprechen. Dabei dreht der Film immer wieder an den Spannungsschrauben und fesselt durchweg bis zum Ende, das dann jedoch wenig innovativ ausfällt, sondern das uralt Western-Shootout-Prinzip bedient. Dennoch:

Jack Reacher (USA 2012)
Regie: Christopher McQuarrie
Darsteller: Tom Cruise, Rosamund Pike, Alexander Rhodes, Robert Duvall, Werner Herzog
DVD-VÖ: 6. Mai 2013, Paramount Home Entertainment

httpvh://youtu.be/EDGMaftncE4

Dominik

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