WARM BODIES – Filmkritik

Sei mal Tod!

(R – Warm Bodies)

Zombies hier, Zombies da, Zombies überall. Man kann ihnen nicht entkommen – jedenfalls nicht, wenn es im Moment um Serien oder Filme geht. Das wäre ja prinzipiell nicht weiter schlimm. Aber seit ‘The Walking Dead‘ neue Maßstäbe in Sachen Zombies geliefert hat, orientiert sich wirklich jeder daran. Resultat: Gleiche Storys, gleiche Zombies, gleiche Schauplätze. Irgendwann wird es langweilig und man sehnt sich wieder eine Welt herbei, in der die Toten tot und die Lebendigen lebendig sind. Jetzt aber stellt sich ein Film dem Trend entgegen und das in Form einer fröhlich, satirischen Zombiekomödie. Vorhang auf für ‘Warm Bodies‘.

Das Leben als Zombie ist gar nicht so einfach. Den ganzen Tag unmotiviert durch die Gegend laufen, hier und da mal einen Menschen fressen und mit den Kollegen im Rudel knurren. Seit der Zombie-Apokalypse verbringt ‘R‘ (Nicholas Hoult) so sein Leben auf einem Flughafengelände. Doch darauf hat er keine Lust mehr.
Bei einem gemeinsamen „Fressausflug“ der Zombies treffen sie auf eine Gruppe Menschen. Unter ihnen Julie Grigio (Teresa Palmer). Ihr Vater (John Malkovich) ist der Anführer einer der letzten menschlichen Siedlungen, die natürlich schwer bewacht ist. ‘R‘ ist sofort fasziniert von Julie und nimmt sie mit in sein Zuhause. Diese ist natürlich zunächst komplett verstört und versucht aus der Situation zu entfliehen. Nach und nach aber merkt sie, dass ‘R‘ nicht so ist wie die anderen Zombies. Langsam entwickelt sich eine tiefere Beziehung zwischen den beiden, die auch das Herz des Zombies langsam wieder auf Touren bringt. Doch die Veränderung kommt bei den Hardcore-Zombies nicht so gut an. ‘R‘ und Julie müssen es nun schaffen, die restlichen Menschen von dem Guten in einigen Zombies zu überzeugen und sich mit ihnen zusammentun, um die Welt wieder ins rechte Lot zu bringen.

‘Warm Bodies‘ ist ein lustiger Film. Das Genre des Zombiefilms wird richtig durch den Kakao gezogen. Die ersten 20 Minuten sind extrem lustig, wenn ‘R‘ seine Lebenssituation dem Zuschauer erzählt. Die Vermischung von kitschiger Romantik und Splatter-Elementen ist gelungen, wenn es gegen Ende auch zu viel des Guten wird. Man wünscht sie Regisseur Jonathan Levine, der auch gleichzeitig für das Drehbuch zuständig war, hätte die ironische Geschichte noch skurriler und böser umgesetzt. Aber natürlich wäre das nicht mehr massentauglich gewesen. Ein überraschend, lustiger Film für Horror- und Komödienfans gleichermaßen.

Regie: Jonathan Levine
Darsteller: Nicholas Hoult, Teresa Palmer, John Malkovich, Rob Corddry
DVD-VÖ: 11. Juli 2013, Concorde Video

httpvh://www.youtube.com/watch?v=IyAMW9KTmhk

Tobias

Tobias ist 31, Schwabe aus Überzeugung, trägt aus Prinzip keine kurzen Hosen. Liebt Musik, Bücher, Filme und Schnitzel.

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