DEERHUNTER – Fading Frontier

Deerhunter - Fading Frontier CD-Kritik

I’m off the grid, I’m out of range
And the amber waves of grain are turning grey again
The darkened stage and the infinite waves
Distance can change fate, I’m out of range again
And I’m living my life, I’m living my life

(Deerhunter – Living My Life)

Nach ihrem schrammeligen Garage-Album ‘Monomania‘ zeigen sich Deerhunter nun von einer ganz neuen Seite: Feine Pop-Hymnen finden sich auf dem neuen Werk ‘Fading Frontier‘, klar und sogar überraschend fröhlich, bedenke man doch die düstere Stimmung der letzen Platte. Lead-Songschreiber und Sänger Bradford Cox hat sich von persönlichen Rückschlägen nicht klein machen lassen und begegnet Themen wie Heimatlosigkeit mit positiv klingenden Tönen.

You should take your handicaps, channel them and beat them back, till they become your strength“, heißt es auf dem Opener ‘All The Same‘, ein leichtfüßiges Indierock-Stück mit den so typischen prägnanten Gitarrenriffs. Spielerische Synthesizer-Melodien treffen bei ‘Living My Life‘ auf entspannte Beats, die man noch vom Album ‘Halycon Digest‘ kennt. Jedoch ist die neue Platte insgesamt viel klarer und strukturierter. Fließende Ambient-Klänge finden sich noch auf dem wunderbar verschnörkelten ‘Ad Astra‘, auf dem Gitarrist Lockett Pundt zum Mikro greift.
They looked up to the sky, reciting ancient rites, the trees began to sway, bathed in fluorescent light“, singt er ganz verträumt. Deerhunter wissen längst, wie man wunderbare psychedelische Klangbilder produziert.

Snakeskin‘ ist wohl das poppigste Stück in der gesamten Karriere der Amerikaner. Funkig und peppig gibt sich die Band ihrem Flow hin. Auf ‘Breaker‘ kommen Pundt und Cox als Gesangsduo zusammen und ergänzen sich optimal. Auch dieser Track brilliert mit eingängigen Gitarren, schöner Streicher-Melodie und bunten Synthies. Mit neun Stücken ist ‘Fading Frontier’ zwar relativ kurz, aber auch diesmal beweisen Deerhunter, dass sie eine äußerst vielfältige Band sind. Eingängiger Pop steht ihnen schon mal verdammt gut. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass das nächste Album wieder ganz anders klingen wird. Darauf kann man sich schon wieder freuen.

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Deerhunter – Fading Frontier
VÖ: 16. Oktober 2015, 4AD
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