JANE GOT A GUN – Filmkritik & Verlosung

Jane Got A Gun

Ich brauche keinen Arzt, ich brauche einen Schützen!

(Jane – Jane Got A Gun)

Western, wo so wenig Trost und Hoffnung vorherrscht, wie es in eben jenen Filmen regnet. Die Charaktere nur im Schema gut/böse existieren und die Bilder in stets sepiafarbenen Glanz erstrahlen, während die Kugeln nur so durch die Luft fliegen. Denn es kann nur eine Handlung geben: Rache! So auch in Gavin O’Conners Film ‘Jane Got A Gun‘!

Jane hat ein Problem…oder besser eine ganze wilde Horde Probleme! Denn die Bishop Bande hat noch ein Hühnchen mit der jungen Frau und Mutter zu rupfen. Nachdem ihr damaliger Verlobter nämlich im Krieg verschwunden war, hatte sie bei der Bande mit ihrer Tochter Unterschlupf und Schutz gesucht, doch der skrupellose John Bishop (Ewan McGregor) hatte andere Pläne mit ihr. Einer (Noah Emmerich) aus der Gang rettete sie aus den Fängen der Gruppe und versteckt sich seitdem mit ihr auf einer kleinen Farm – immer in der Angst vor der Rache der Bishops…und wer Westernfilme kennt, der weiß: Diese wird nicht lange auf sich warten lassen!

Wer an das nicht tot zu kriegende Western-Genre denkt, denkt an starke Männer, heiße Colts, Pferde und Rache, die auf der Hauptstraße der Stadt zur Mittagsstunde ausgetragen wird. Doch, dass das uramerikanische Filmgut noch mehr herzugeben hat, davon zeugen in letzter Zeit einige Kino-Erfolge – sei es Alejandro González IñárritusThe Revenant – Der Rückkehrer‘ oder auch Tarantinos neuster ‘The Hateful 8‘ – doch schon da merkt man: Große Regie-Namen, die das Genre um spannende Werke erweitern.

Gavin O’Conner (‘Warrior‘) gelang das leider nicht mit ‘Jane Got A Gun’, denn auch wenn ein feministischer Ansatz für einen Westernstoff dem staubigen Genre etwas Sand hätte abklopfen können, scheitert dieser Versuch leider, trotz der Besetzung der immer wieder gern gesehenen Natalie Portman (die auch als Produzentin verantwortlich zeichnete). Zu sehr gerät die eigentlich starke Figur immer mehr in den Hintergrund, zu oberflächlich bleibt die Charakterzeichnung und zu bieder die Figuren, während Ewan McGregor als Bösewicht kaum wieder zu erkennen ist und das Ende nach ein bisschen Ballerei abrupt da ist. Zu hoch scheint die Bürde zu sein, dass die eigentlich als Regisseurin vorgesehene Lynne Ramsay (‘Ratcatcher’) zum ersten Drehtag nicht erschien und einfach hinschmiss und man schnell einen Ersatz benötigte und sich dadurch noch mal ordentlich der Cast durchwürfelte (eigentlich waren Jude Law, Michael Fassbender und dann Bradley Cooper eingeplant). Wer weiß, wie ‘Jane Got A Gun’ eigentlich aussehen hätte können…Doch obwohl das Gesehene wohl kaum einen Zuschauer nachhaltig berührt, unterhalten tut ‘Jane Got A Gun’ – und manchmal reicht ja das schon.

3von5

Jane Got A Gun (USA 2016)
Regie: Gavin O’Conner
Darsteller: Natalie Portman, Joel Edgerton, Noah Emmerich, Ewan McGregor
Heimkino-VÖ: 13. Mai 2016, Universum Film GmbH

In Kooperation mit Universum Film verlosen wir eine Blu-ray und eine DVD zu ‘Jane Got A Gun’! Ihr wollt gewinnen, dann schreibt uns bis zum 2. Juni eine Mail mit eurer Adresse und dem Betreff “Jane Got A Gun” an gewinnen@bedroomdisco.de und mit etwas Glück habt ihr bald Post von uns in eurem Briefkasten!

Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

Mehr erfahren →