CONNER YOUNGBLOOD – The Generation Of Lift

Conner Youngblood - The Generation Of Lift EP-Kritik

Conflate pain with energy, oh no
As your eyes move steadily, oh no
Burning diamonds into me, oh no
But this carbon’s hard to breathe, oh no

(Conner Youngblood – Stockholm)

Stereogum hat Conner Youngblood als „bedroom pop“ bezeichnet. Was passt also noch besser in die Bedroomdisco? Nichts, richtig. Für uns führte daher sowieso kein Weg an seiner neuen Platte ‘The Generation Of Lift‘ vorbei. An dieser Stelle sei gesagt: Die Platte hat sich nicht nur wegen diesem flachen Wortspiel gelohnt!

Conner Youngblood ist ein Bursche aus Nashville, der gefühlte 100 Instrumente beherrscht und seit geraumer Zeit dezente Musik macht, die sich wohl irgendwo zwischen Bon Iver und Konsorten ansiedelt. Wie durch Zufall hat er irgendwann festgestellt, dass er auch noch singen kann – Fertig ist die Einmannband. Seltsamerweise hat er es bisher trotz drei Auftritten auf dem SXSW-Festival geschafft, nicht bekannt zu werden. Dabei hätte er es verdient! Vielleicht ändert ja die EP ‘The Generation Of Lift’ etwas daran. Wir wünschen es ihm jedenfalls.

Denn selbst wenn bereits drei der sechs Songs schon vorab als Single erschienen sind, lohnt es sich doch, den Rest auch noch anzuhören. Wo ‘The Birds Of Finland‘ gelassen dahinplätschert, gänzlich ohne Höhepunkt auskommt, zieht auch ‘Stockholm‘ unaufgeregt an einem vorbei. Dafür aber mit R’n’B-Beat unterlegt und androgyn klingendem, zurückhaltenden Gesang. ‘TXTN‘ hat dagegen dank Gitarre und nicht zu protzigen Bläsern einen folkigen Touch, der dem Herrn auf jeden Fall gut steht. Mit der zweiten Hälfte des Album wird die Stimmung kurzzeitig etwas heiterer – ‘A Summer Song‘ ist genau das, was es eben sein möchte: ein perfekter Sommersong, der sich nirgendwo besser einfügt, als in die sonnige Kulisse eines Strands oder Sees. In ‘Diamonds.‘ wird 80s-Schlagzeug mit einer Effekten belegten Stimme verknüpft, das Tempo zieht er ein wenig an und überraschenderweise funktioniert der Mix ziemlich gut und bildet somit einen kleinen Ausreißer in der sonst so filigranen Sound-Struktur. Auch Das Album läuft mit ‘The Badlands‘ schon fast sphärisch und unbemerkt aus. Da hätte sich mit Sicherheit ein schöneres Ende finden können, aber das nimmt man ihm dann doch nicht übel.

‘The Generation Of Lift’ ist eine gänzlich unaufgeregte EP, die einfach so durchläuft. Nach sechs Lieder ist man dann von dem Ende doch ein wenig überrascht – macht aber nichts, ein paar Durchläufe macht die Platte keineswegs schlechter. Im Gegenteil.

4von5

Conner Youngblood – The Gereration Of Lift
VÖ: 24. Juni 2016, Counter Records
www.conneryoungblood.com
www.facebook.com/conneryoungbloodmusic

Sophia Sailer

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