GIRL ON THE TRAIN – Filmkritik

Girl on the Train - Filmkritik

Ich hab dieses perfekte Paar beobachtet. Sie waren die perfekte Verkörperung der wahren Liebe!

(Rachel – Girl on the Train)

Nach ihrer Scheidung steht Rachels (Emily Blunt) Leben on hold. Immer wieder fährt sie alkoholisiert tagsüber an ihrem alten Haus vorbei, in dem ihr Ex-Mann mit seiner neuen Frau und ihrem Baby wohnt und kommt nicht umhin auch die Nachbarschaft zu beobachten. Denn in dieser perfekten Gegend scheinen alle in ihren Augen das perfekte Leben zu leben…oder zumindest ihren ehemaligen Traum, den sie nicht festhalten konnte. Ein Pärchen an der Bahnstrecke hat es ihr besonders angetan und spielt daher auch immer wieder die Hauptrolle in ihren Tagträumen. Bis sie eines Tages eine schockierende Beobachtung macht und sich bald darauf immer tiefer in ein gefährliches Netz aus Lügen und Fantasien verstrickt.

Girl on the Train‘ ist die Verfilmung des gleichnamigen Thrillers von Paula Hawkins und verbindet Elemente von aktuellen Werken wie ‘Gone Girl‘ oder auch die erst kürzlich erschienene TV-Produktion ‘Marcella‘ und lehnt sich grob an das Grundkonstrukt von ‘Das Fenster zum Hof‘ an. Während die Hauptfigur selbst ganz unten angelangt ist, bekommt die makellose Fassade des ach so perfekten Paares mit jeder Zugfahrt mehr Risse bis es zum großen Sprung kommt und die Frau verschwindet. Spannend und auf ungewöhnliche Art führt Regisseur Tate Taylor (‘The Help’) durch die Augen dreier Frauen in die Geschichte, verwebt verschiedene Zeit-Fenster und Ebenen, bis sich das große Ganze erschließt. Die große Überraschung bleibt dann vielleicht letztlich leider doch aus, sodass ‘Girl on the Train’ vielleicht etwas schwächer als ‘Gone Girl’ abschneidet, aber der Film legt genug Fährten aus, um mehr als passable zu unterhalten und ist damit eine klare Empfehlung für Thriller-Fans!

3-4von5

Girl on the Train (USA 2016)
Regie: Tate Taylor
Darsteller: Emily Blunt, Rebecca Ferguson, Haley Bennett, Justin Theroux, Luke Evans, Allison Janney, Edgar Ramirez, Lisa Kudrow, Laura Prepon
Kinostart: 27. Oktober 2016, Constantin Film

Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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