BIG RED MACHINE – Big Red Machine


Foto-© Graham Tolbert

Clad in ballads, wine and orchids
Cause I know the kind you seek
You used to lay down all around me
You used to lay it all by me
No it’s not just adulation
I will hold you for me

(Big Red Machine – Hymnostic)

Wenn zwei das Gleiche tun, freut sich der Dritte. So oder so ähnlich kann man sich das Zusammenspiel von Justin Vernon und Aaron Dessner vorstellen, die als Big Red Machine am 31. August ihr gleichnamiges Debütalbum präsentierten. Vernon, bekannt als Frontmann von Bon Iver und Dessner, Gitarrist der Band The National, haben, was ihr Können angeht, schon ein leichtes Spiel. Vernons Folk-Sensibilität und Dessners Gitarrenspiel sind nämlich bei dem gesamten Projekt nicht unwesentlich.

Die Songs der Platte beinhaltet dabei zahlreiche Gastbeiträgen aus dem PEOPLE-Musiker-Kollektiv, eine neue Musikplattform, die den Künstlern kreativen Freiraum für Kollaboration gibt. Hierfür hatten 150 Künstler im Rahmen des PEOPLE-Festivals, das 2018 zum zweiten Mal stattfand, eine Woche vor dem Festival die Aufnahmestudios, Säle und Hallen des Funkhauses in Berlin angemietet und gemeinsam das Ergebnis am 18. und 19. August in Form des Festivals präsentiert.

Das Ergebnis von Big Red Machine ist entgegen den Erwartungen hauptsächlich elektronisch gehalten und an vielen Stellen durch kontemporären Pop und Hip Hop inspiriert und nun, in Zusammenarbeit mit dem Label Jagjaguwar, auch physisch außerhalb des Festivals auf den Markt gebracht.

Die beiden Musiker entwickelten das Material tatsächlich aber schon seit zwei Jahren. Denn so improvisiert sich Songs wie Deep Green und Forest Green auch anhören mögen, verstecken sich auch wahrhaftige Perlen unter den 10 Songs. Gerade Gratitude, aber auch Hymnostic überzeugen mit viel Gefühl bei denen Streicherquartette, modifizierte Omnichords, Klaviere und mehrere Kollaborateure wie Dessners Bruder Bryce keine unwesentliche Rolle spielen.

Letztendlich wirken auf der gesamten Platte eine große Anzahl von Musikern des PEOPLE-Kollektivs mit und machen es zu dem was es ist: ein durchweg kreatives und vielseitiges Projekt. Da man die Spontanität weiterhin auch noch spüren soll, führt das zwar manchmal zu nicht ganz runden Beats und melodischen Aussetzern, doch so wie Leute, die sich immer wieder mit Sprichwörtern verzetteln, steht hier die Sympathie im Vordergrund und jeder sollte definitiv mal ein Ohr drauf werfen.

Big Red Machine – Big Red Machine
VÖ: 31. August 2018, Jagjaguwar
www.p-e-o-p-l-e.com

Susan

Susan wohnt in Hamburg und wollte früher hauptberuflich Groupie werden, bis ihr ein Exfreund einen Song auf Myspace widmete. Der hat bis heute 200 Klicks. Von ihr.

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