ALITA: BATTLE ANGEL – Filmkritik

Alita Battle Angel Poster

“Das ist nur eine Hülle. Sie ist nicht gut oder schlecht. Das entscheidest allein du.”

(Dr. Dyson Ido zu Alita)

Wenn wir älter werden, verändert sich unser Körper, unsere Hormone spielen verrückt und wir entdecken eine ganz neue Welt. Unter der Regie von Robert Rodriguez präsentieren James Cameron und seine Co-Autorin Laeta Kalogridis einen Film mit ungefähr dieser Thematik – nur halt in der Zukunft … mit Cyborgs … und tollen Animationen.

Es ist das 26. Jahrhundert – 300 Jahre nach einem brutalen Krieg zwischen der Erdbevölkerung und der Mars Republik. Auf einem Schrottplatz von Iron City findet Dr. Dyson Ido (Christoph Waltz) die Überreste eines noch lebenden Cyborg-Mädchens. An seine verstorbene Tochter erinnert repariert Dr. Ido den Cyborg und gibt ihr einen neuen Körper sowie einen Namen – Alita. Doch schnell wird dem Arzt klar, dass Alita (Rosa Salazar) kein gewöhnlicher Cyborg ist. Ausgestattet mit enormer Schnelligkeit und Kraft nimmt Alita jede Herausforderung an, die sich ihr stellt. Schnell bringt sie damit die halbe Stadt, inklusive Kopfgeldjäger, gegen sich auf. Noch dazu scheint der alles sehende Bösewicht Nova (Robert Norton) hinter der in ihr steckenden Technologie her zu sein. Um die Antworten auf ihre Fragen zu finden, muss sie sich in die Wolkenstadt Salem über Iron City begeben. Der einzige Weg dorthin führt über den brutalen Cyborg-Sport Motorball. Nur wenn Alita der Champion wird, darf sie in die Wolkenstadt. Verloren in einer Zeit, für die sie nicht geschaffen wurde, versucht das Mädchen ihren Platz zu finden.

„Alita: Battle Angel“ ist jetzt schon das größte Teenie-Drama 2019. Was in Trailern und Beschreibungen wie ein mächtiger Sci-Fi-Epos wirkt, ist auf der Leinwand nur ein großes Kuddelmuddel von hektisch lauten Kämpfen, schlechten Dialogen und „Die Wilden Hühner“. Die unglaublich kitschige Romanze zwischen Alita und Hugo (Keean Johnson), einem bubihaften Schönling und Unruhestifter, nervt ab dem Moment der ersten Begegnung. Plumpe Sätze wie „Ich würde mein Herz für dich verkaufen“ können beim Schauen unter Umständen zum Brechreiz führen.
Auf Seiten der Animationen bietet dieser Film allerdings jede Menge Ansehnliches. Die enorme dystopische Iron City und die darüber schwebende Wolkenstadt lassen das ein oder andere Mal die Münder offenstehen. Gigantisch, aber nicht überladen, präsentiert sich diese Welt. Hätten die Macher*innen so viel Energie in die Story und Dialoge gesteckt wie in das Setting, dann hätte es ein wunderbarer Film werden können. Leider bringt der schönste Einband nichts, wenn der Inhalt schwach ist. 

Alita: Battle Angel (USA 2019)
Regie: Robert Rodriguez
Darsteller: Rosa Salzar, Christoph Waltz, Jennifer Connelly, Keean Johnson, Mahershala Ali
Kino-VÖ: 14. Februar 2019, Twentieth Century Fox

Julius Tamm

Hat irgendwas mit Medien studiert, schaut gerne Filme und schreibt auch noch drüber. Autor bei bedroomdisco, FRIZZ Darmstadt, hr-iNFO Online und hessenschau Social Media.

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