PINS – Hot Slick

PINS © Debbie Ellis

PINS - Hot Slick Cover
Foto-Credit © Debbie Ellis

Lying in the sun is no fun for anyone
Lying in the sun is no fun for anyone
Lying in the sun is no fun for anyone
Lying in the sun is no fun for anyone

(PINS – Hot Slick)

Wenn etwas frech ist, dann denkt man normalerweise an die neue Frisur der Großmutter, die sich durch lila Strähnen mal etwas gewagt hat. Im Zusammenhang mit der britischen Post-Punk-Band PINS und ihrer neuen Platte Hot Slick, die am 29. Mai erscheint, genießt der Begriff eine ganze Farbpalette an Möglichkeiten. Denn das Trio aus Manchester, bestehend aus Faith Vern, der Gitarristin Lois MacDonald und Bassistin Kyoko Swan, möchte in diesem Fall vor allem durch auffallende Neon-Synthesizer, laute Gitarren und görenartige Lyrics überzeugen. 

Schon zu Beginn stellen die drei Musikerinnen mit dem Song After Hours klar, dass es sich bei ihren feministisch angehauchten Texten um Female Power zum Mitgrölen handelt. Musik von Frauen für Frauen. Diese Lebendigkeit lässt auch bei Bad Girls Forever nicht nach. Sie machen was sie wollen, zelebrieren dabei das Leben und genießen es, wie in Bad Habits, auch mal über die Stränge zu schlagen. Ein absolutes Highlight findet sich in dem Song Ghosting wieder, der sich von den anderen Songs, durch seinen Facettenreichtum hervorhebt. In der zweiten Hälfte der Platte wird es mit Songs wie Ponytail und Read My Lips nicht weniger laut und Drum Machines und Synthesizer bleiben die stetigen Begleiter. Dadurch konnten sich aber nicht nur die Klangwelten von PINS verändern, sondern sie kreierten auch gleich ihren ganz eigenen Signature Sound mit.

Starke Frauen? Check! Doch was am Ende fehlt, ist die Message und die Übergänge zu den unterschiedlichen Tracks. Tanzbar wird es, frech und laut, doch manchmal auch zu sehr 90er. Man fühlt sich automatisch in eine Zeit versetzt, in der man als Frau frech sein musste, um sich Gehör zu verschaffen. Doch ist man als emanzipiertes Wesen, nicht längst über diesen Punkt hinweg gestolpert? Frech ist ja gut, man darf nur nicht in die lilafarbene Strähnchen-Vielfalt auf Omis Haupthaar abrutschen, sondern darf sich gerne mit dem Schmücken, was man hat und kann. Das die PINS es drauf haben, haben sie in den letzten Jahren bewiesen, nun heißt es die Weiterentwicklung fortzuführen, dann wird es bei den nächsten Projekten bestimmt noch ein bisschen mehr abgehen.

 

PINS – Hot Slick
VÖ: 29.05.2020 / Haus of Pins
https://www.wearepins.co.uk
https://www.facebook.com/wearepins

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Susan

Susan wohnt in Hamburg und wollte früher hauptberuflich Groupie werden, bis ihr ein Exfreund einen Song auf Myspace widmete. Der hat bis heute 200 Klicks. Von ihr.

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