UNKNOWN MORTAL ORCHESTRA – neue kreative Höhenflüge

Foto-© Juan Ortiz Arenas

Zu Beginn der Pandemie flog der Bruder des hawaiisch-neuseeländischen Künstler Ruban Nielson von Neuseeland nach Palm Springs, um ihm bei seinen Albumaufnahmen zum nächsten Unknown Mortal Orchestra-Album zu helfen. Doch es sollte alles anders kommen: als einer ihrer hawaiischen Onkel begann, gesundheitliche Probleme zu bekommen, war Nielson unmittelbar dem Gefühl der Sterblichkeit ausgesetzt – und legte die Arbeit nieder, um seiner Mutter und einem anderen ihrer Brüder beim Umzug von Neuseeland bzw. Portland nach Hawaii zu helfen. “Auf Hawaii hat sich alles von mir und meiner Musik wegbewegt”, erklärt Ruban. “Plötzlich verbrachte ich mehr Zeit damit, herauszufinden, was andere brauchen und was meine Rolle in meiner Familie ist. Ich habe auch gelernt, dass Dinge, von denen ich glaubte, dass sie auf mich zutreffen, größer sind, als ich dachte. Meine Art, Unfug zu machen – das bin nicht nur ich – das ist meine ganze polynesische Seite. Ich dachte, ich würde mich von der Musik abwenden, um mich auf die Familie zu konzentrieren, aber am Ende hat sich beides miteinander verbunden.” Nämlich dann als er seinen Bruder Kody bei der Hochzeit seines Cousins in Hawaii wieder traf und mit ihm zusammen nach Palm Springs reiste, wo er mit der Unterstützung ihres Vaters Chris Nielson (Saxophon/Flöte) und des langjährigen UMO-Mitglieds Jake Portrait die insgesamt vierzehn Mitsing-Hymnen, filmischen Instrumentalstücke und schelmischen Popsongs zum Doppelalbum V zusammenfügte. Dieses erscheint am 17. März via Jagjaguwar!

V erinnert dabei an blauen Himmel, Cocktailbars am Strand, Hotelpools und die Dunkelheit, die unter der perfekten, makellosen Oberfläche lauert. Die von Palmen gesäumten Straßen des Wüstenresorts erinnerten Ruban an seine Kindheit, in der er mit seinen Geschwistern an Hotelpools spielte, während ihre Eltern als Entertainer in Showbands im Pazifik und in Ostasien auftraten. Hier wurde sich Ruban auch des glamourösen Hedonismus bewusst, den er seit seiner Kindheit verinnerlicht hatte, und ebenso der dunklen Seite des Lebensstils seiner Eltern zu dieser Zeit. In erster Linie geht es bei V darum, Musik und Kunst zu machen, die über die Vorstellungen von “Clout” und kultureller Währung hinausgehen.  Gleichzeitig geht es darum, den Spaß wieder in den Prozess des Musikschaffens zu bringen. In diesem Prozess beansprucht Ruban mühelos Geschmack als persönlichen Teil des Selbstbewusstseins und mit dieser Rückgewinnung treibt er UMO zu atemberaubenden neuen kreativen Höhenflügen.

Das Video zur mit der Album-Ankündigung erschienenen zweiten Single Layla (nach dem letztjährigen Song I Killed Captain Cook) zeigt unter der Regie von Vira-Lata den ersten Teil einer zweiteiligen Serie, in der die Abenteuer zweier junger Frauen dokumentiert werden.

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Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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