WOLF & MOON – To Get Lost


Foto-© Ruth Nijebijvank

Open up the gate
The traveller is on his way
And we are meeting
In the comfort of the flame
Tell us what you’ve seen
Our senses they are craving sacharine
To ease the pain to lift the weight of Years

Where we got no hurt
And we got no fears

We’re part of being passengers to you
We’re pairing with the wild and with the truth
And nothing will come as close as you

Where we got no hurt
Where we got no fears

(Wolf & Moon – The Traveller)

Indie-Pop für die Seele – so könnte man die neue und mittlerweile dritte Platte des deutsch-niederländischen Duos Wolf & Moon beschreiben. To Get Lost ist die Nachfolgerin des 2020er-Albums Follow The Signs und handelt von Herausforderungen und Rückschlägen, die Stefanie und Dennis de Beurs zwischen 2020 und 2022 erlebten. Existenzielle Themen wir Fehlgeburten und die Diagnose Endometriose, Verlust, Sucht und Vergänglichkeit sind nur einige der Motive, mit denen es die Zwei aufnehmen. Trotzdem klingt To Get Lost nicht verzweifelt, sondern eher wie ein Nachmittag mit einem sehr guten Freund: entspannte Vertrautheit, aufmunternde, aber unaufgeregte Positivität, mal ruhig, mal spritzig. Das mag dem Umstand geschuldet sein, dass sie im Zuhause der beiden auf dem Sofa mit der Akustikgitarre entstanden sind. Die beiden wollten sich dieses Mal stärker auf die Refrains konzentrieren und haben quasi nebenbei die Vertrautheit des heimischen Schaffensprozesses mittransportiert.

Der dialogische startende Opener To A Nova Star bezeugt diese neue Stärke in den Refrains sogleich eindrücklich. Der Song beschreibt die Trauer und schließlich der Akzeptanz, die der Verlust des zweiten Kindes der beiden Künstler:innen mit sich brachte. Das energetische Things zeigt nicht nur klanglich die nächste energiegeladene Facette der Platte, sondern erzählt auch inhaltlich die Geschichte weiter: Die Freude über das Erwarten des dritten Kindes. Auch Marathon erzählt vom Kampf um die Familie in endlos erscheinenden Fruchtbarkeitsbehandlungen. Besonders im Ohr bleiben außerdem das kontrastreiche und ausdrucksstarke To The Maybes und der träumerischen Compilation of Memories. Zum Abschluss bringt das The Traveller musikalisch noch Retro-Vibes und in den Pop-Mix der Platte.

Im Kontrast zu den Vorgängeralben geht es auf To Get Lost – anders als der Titel vermuten lassen würde – weniger ums Herumreisen, verlieben und frei sein, sondern um die Facetten des Menschseins. Die Herausforderungen des Lebens aufgedröselt in nach vorne schauenden Dream-Pop-Songs. Eine Platte, die man am besten gemeinsam hört.

Wolf & Moon – To Get Lost
VÖ: 11. August 2023, Filter Records
www.wolfandmoonmusic.com
www.facebook.com/WolfAndMoonMusic

Wolf & Moon live:
13.10.23 Leipzig, Moritzbastei
17.10.23 Berlin, Privatclub
22.10.23 Hamburg, Nochtwache
23.10.23 Köln, Blueshell
24.10.23 München, Backstage
22.12.23 Bielefeld, Bunker Ulmenwall

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