GOSSIP GIRL – Staffel 1 – Kritik

“What we’re entitled to is a trust fund… maybe a house in the Hamptons, a prescription drug problem. Happiness does not seem to be on the menue…”

(Chuck Bass – Gossip Girl)

New York, Upper East Side,  hier wohnt die New Yorker Elite. An der 5th Avenue reihen sich die teuren Appartment-Komplexe aneinander und beherbergen die reichsten der Reichen – und ihre verwöhnten Sprösslinge. Die amerikanische Serie „Gossip Girl“, die seit 2007 auf dem Sender The CW läuft, spielt in dieser Welt der Reichen und Schönen und wagt einen Blick hinter die teuren Vorhänge der Wolkenkratzer.

Die Serie beginnt mit der Rückkehr der 17-jährigen Serena van der Woodsen nach New York –dem It-Girl der New Yorker Society. Nachdem sie einige Monate zuvor überraschend und ohne Abschied die Stadt verlassen  hatte, kehrt sie nun genauso plötzlich zurück.

Eine Überraschung vor allem für ihre ehemals beste Freundin, die unbestrittene Anführerin der reichen Kids, die zickige und verwöhnte Blair Waldorf. Doch obwohl Serena versucht, die Geheimnisse um ihren zwischenzeitlichen Verbleib geheim zu halten, kann sie nicht verhindern, dass die zutiefst gekränkte und alleingelassene Blair die Wahrheit ans Licht zerrt und eine Privatfehde mit Serena anzettelt, die den Kosmos der Clique ordentlich durcheinander rütteln wird.

Hauptthema ist somit das turbulente Leben dieser kleinen, elitären Gruppe von New Yorker Teenagern – neben Serena und Blair treten auch noch der Außenseiter Dan Humphrey, ein Musikersohn aus Brooklyn hinzu, in den Serena sich verliebt, sowie dessen Schwester, die ehrgeizige 15-jährige Jenny. Außerdem noch Blairs langjähriger Freund, der Schönling Nathaniel Archibald und der zynische und arrogante Unternehmersohn Chuck Bass, die alle mehr oder weniger in die zwielichtigen Machenschaften und bösartigen Spielchen der Clique verwickelt sind.

All das wird aus dem Off kommentiert von Gossip Girl, einer anonymen Insiderin, die auf ihrem Internet-Blog über die Ereignisse der Upper Eastside berichtet und dort mit Vorliebe die kleinen Geheimnisse und Verstrickungen in aller Öffentlichkeit enthüllt.  Die Identität Gossip Girls wird allerdings in der kompletten Staffel nicht aufgedeckt,

Gossip Girl zeichnet ein sarkastisches und bitterböses Bild der New Yorker Elite und ihrer verwöhnten Sprösslinge – eine Mischung aus Sex, Lügen, Drogen und Intrigen – und Geld im Überfluss.

Vor allem vielschichtige Charaktere wie der des Unternehmersohns Charles „Chuck“ Bass machen die Serie und ihre Spannung aus – Chuck ist auf den ersten Blick ein arrogantes Arschloch mit Drogenproblem, das alle seine Mitmenschen tyrannisiert und aus Langeweile Intrigen spinnt um andere ins Unglück zu stürzen – doch im Laufe der Staffel  gewinnt er immer menschlichere Züge und entpuppt sich als durchaus zum Teil sympathische  und interessante Figur – zusammen mit der 15-jährigen Jenny vielleicht die spannendste Figur, da sie am meisten Entwicklungs-Potential und Tiefgang aufweist.

Auch die flotten und selbstironischen Dialoge (geschrieben von OC-California-Erfinder Josh Schwarz) sind ein Vergnügen und lenken ab von der hochglanzpolierten Fassade der Serie  – denn auch wenn jede  Menge schöne, gutgekleidete Menschen in der traumhaften New Yorker Kulisse zu sehen sind, liegen die Vorzüge der Serie vor allem in den spannenden Wendungen, überraschenden Einfällen der Geschichten und den durchdachten Figuren. Wenn auch die eigentlich Hauptfigur Serena (gespielt von Newcomerin Blake Lively) etwas blass und farblos bleibt, hinterlassen vor allem die Nebencharakter einen bleibenden Eindruck und werten die Serie enorm auf.
Ein kurzweiliges Vergnügen!

Gossip Girl Staffel 1 (USA 2008)
Erfinder: Josh Schwartz, Stephanie Savage
Darsteller: Blake Lively, Leighton Meester, Chace Crawford, Taylor Momsen, Kristen Bell
DVD-VÖ: 14. August 2009, Warner Home Video

httpvh://www.youtube.com/watch?v=jBYnGxyXM88