RUDO Y CURSI (Kick It) – Filmkritik

Im Fußball ist es wie in der Liebe – alle wollen einen Treffer landen. Aber das ist nicht immer möglich.

(Batuta – Kick It)

Zwei Brüder aus einem kleinen mexikanischen Dorf träumen davon das große Geld zu machen und einen besseren Lebensstandart zu erreichen, als sie es bisher mit Bananen pflücken auf der Plantage geschafft haben. Während sich der jünger Bruder Tato (Gael Carcía Bernal) eine Gesangskarriere erhofft, versucht Beto (Diego Luna) sein Glück beim Zocken – beide mit mäßigem Erfolg. Während eines Fußballspiels werden sie jedoch von einem Talentscout entdeckt, der die beiden bei Clubs in Mexiko City unterbringt. Und schon bald mischen Tato als filigraner Stürmer und Beto als knallharter Torwart die erste mexikanische Fußballliga auf.

Doch trotz des neu gewonnenen Reichtums bleiben die Sorgen: Tato will weiterhin Sänger werden und Beto verzockt sein ganzes Geld, während beide diverse zwielichtige Freunde sammeln. Letztlich kommt es zum Showdown der beiden Brüder, als sich ihre Teams gegenüberstehen: Tato muss unbedingt ein Tor schießen, um nicht von seinem Verein in die zweite Liga abgeschoben zu werden, während Beto das Spiel auf jeden Fall verlieren muss, um seine Spielschulden bezahlen zu können.

Bei „Kick It“ (der deutsche Titel soll den Film offensichtlich in die „Kick It Like Beckham“-Sparte bringen) geht es nicht nur um Fußball – hier geht es um das Spiel des Lebens. Im Mittelpunkt: Zwei Brüder, die sich durchgängig duellieren und versuchen ihren Weg zu gehen, jedoch nicht mit sich und der Welt zurecht kommen. Wie auch – in ihrem einfachen Dorf haben sie nie richtig gelernt der Welt entgegen zu treten, geschweige denn eine anständige Erziehung genossen. Und so stehen die beiden dann auch schnell vor einigen Problemen.

„Kick It“ ist der Debütfilm von Carlos Cuarón, der bisher als Drehbuchautor von u.a. „Y tu mamá también“, bei dem sein Bruder Alfonso Cuarón Regie führte, auf sich aufmerksam machen konnte. Angesiedelt ist der Film im Fußballmilieu – ohne aber wirklich viel Fußball zu zeigen. Eher stehen die Menschen im Vordergrund. Die Hauptrollen wurden mit den beiden mexikanischen Stars Diego Luna und Gael García Bernal prominent und sympathisch besetzt und auch ansonsten gibt es nicht viel an dem Film auszusetzen, der von Cha Cha Cha Films, der Produktionsfirma von Alfonso Cuarón, Guillermo del Toro und Alejandro González Iñárritu produziert wurde.

Leider bleibt der Film aber auch nicht länger im Gedächtnis – zu schnell und unbeteiligt nimmt man den Aufstieg und Fall der beiden Helden hin. Trotzdem ein Film, mit dem man an einem vergnüglichen Filmabend nicht viel falsch machen kann….also falls nicht gerade ein gutes Spiel läuft.

Rudo y Cursi (Mex 2008)
Regie: Carlos Cuarón
Darsteller: Gael García Bernal, Diego Luna, Guillermo Francella, Jessica Mas
DVD-VÖ: 15. Januar 2010, Universum Film GmbH

httpvh://www.youtube.com/watch?v=zAMlwcJchoQ

Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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