SHERLOCK HOLMES – Filmkritik

Mein lieber Sherly!

(Watson – Sherlock Holmes)

Wer kennt sie nicht? Die spannenden Geschichten von Sherlock Holmes (gespielt von Robert Downey Jr.)und seinem treuen Partner Dr.Watson (Jude Law), der ihm das ein oder andere Mal aus prekären Situationen hilft.

Der Film von Regisseur Guy Ritchie (Snatch) basiert auf den Romanvorlagen von Arthur Conan Doyle  und spielt gegen Ende des 19.Jahrhunderts. In der Story erschüttert eine Serie von Frauenmorden London. Den sechsten in Folge verhindert das brillante Duo in letzter Sekunde und schafft es dabei den von okkulten Mächten besessenen Lord Blackwood (Mark Strong) zu stellen. Dessen letzter Wunsch ist es kurz vor seinem Tod am Galgen Sherlock Holmes zu sprechen und prophezeit diesem, dass weitere drei Tote folgen werden. Dr.Watson der Arzt, erklärt Blackwood nach seiner Erhängung für tot. Doch dann kommt alles anders. Der dunkle Lord ist auferstanden, ein katatonischer Augenzeuge will alles gesehen haben. Zu allem Unglück taucht auch noch Sherlock Holmes hübsche Verflossene Irene Adler (Rachel McAdams) auf und intrigiert Holmes für ihre Zwecke. Es folgen tatsächlich drei weitere Tote die auf rätselhafte Weise umgekommen sind. Mit Raffinesse und Charme begeben sich Sherlock Holmes und Dr.Watson auf den steinigen Weg die mysteriösen Begebenheiten aufzuklären. Haben die beiden es wirklich mit höheren Mächten zu schaffen oder stecken hinter den Machenschaften Lord Blackwoods einfach perfekt instruierte Streiche eines Wahnsinnigen?

Der Film überzeugt durch die wundervoll adaptierte Kulisse eines tristen und grauen Londons zu Zeiten der industriellen Revolution. Mit oft ulkiger Liebe zum Detail lädt der Film zum Schmunzeln ein. Regisseur Guy Ritchie versteht es durch seine Umsetzungen die wirr anmutenden Gedankengänge des Meisterdetektivs zu offenbaren. Die rapide geschilderten Rückblicke von Holmes Analysen schärfen den Sinn und spornen zum Miträtseln an, die im Zeitraffer gedrehten Sequenzen mit sich anschließender Wiederholung in Normalzeit gewinnen eben durch diesen Effekt für sich.

Unterschwelliger Humor und Komik, ziehen sich auch bei den Protagonisten wie ein roter Faden durch den Film. Robert Downey Junior verpasst Sherlock Holmes als Detektiv zwischen Genie und Wahnsinn die ganz persönliche Note. Jude Law spielt famos den Dr.Watson, der dem manisch-depressiven Holmes als Freund und Partner zur Seite steht und einmal mehr das britische Understatement treffend verkörpert. Irene Adler die weibliche Personifikation des Schurkentums, wird von der sinnlich schönen Rachel McAdams gespielt, gefährlich bis unters Strumpfband.

Unerwartet lustig dieser actionreiche Krimi, wenn auch mit 128 Minuten Spieldauer etwas Sitzfleisch abverlangt wird. Einzig um das wortwitzige Duo Law und Downey Jr. zu sehen ist die Kinokarte ihren Preis wert. Ein Garant ist der Film dank Robert Downey Juniors’ Possenspiele zudem allemal. Zuletzt hat nur Jonny Depp in „Der Fluch der Karibik“ durch seine mit unterschwelligem, trockenem Humor gespickten Inszenierungen für sich so sehr überzeugen können.

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Sherlock Holmes (2009 USA)
Regie: Guy Ritchie
Darsteller: Robert Downey Jr., Jude Law, Rachel McAdams, Mark Strong
Kinostart: 28.01.10,  Warner Brothers

httpvh://www.youtube.com/watch?v=eJUZvUOviMQ