F.E.A.R. 3 – Kritik

Seit ganzen 5 Jahren hält uns die Shooter-Reihe rund um Antagonistin Alma Wade in immer feinerer HD-Optik in Atem. Von der großen Japan-Horror-Welle höchst inspiriert, konnten sich bereits die ersten beide Teile der Reihe im belebten Genre recht gut durchsetzen und heimsten neben guten Kritiken auch einen entsprechenden kommerziellen Erfolg ein. Mit Teil 3 legen Day 1 Studios und Warner Interactive erneut ein detailreich kreiertes Horror-Spektakel mit höchst prominenter Unterstützung: Niemand geringeres als Kultregisseur John Carpenter himself und Horror-Autor Steve Niles standen den Machern mit Rat und Tat zur Seite, ein sprichwörtlicher Ritterschlag für die Fortsetzung der Reihe.

Über nähere Details der Handlung zu reden wäre nicht die feine Art, aber gameplaytechnisch kann man sich erneut auf einen gut abgestimmten Mix aus actiongeladenen Feuergefechten und Schockmomenten einstellen. Ein paar einschneidende Entwicklungen gibt es hierbei durchaus zu verzeichnen, so macht der große Koop-Wahn vor ‘F.E.A.R. 3‘ auch nicht halt: In der Einzelspieler-Kampagne verdingt man sich noch abwechselnd mit dem Point Man oder seinem geisterhaften Mitstreiter Fettel, über Xbox Live dürfen aber 2 Spieler kooperieren. Hierbei arbeitet man am besten zusammen, schließlich spielen die einzelnen Fähigkeiten der beiden Protagonisten selbstredend eine essentielle Rolle. Ein obligatorisches Erfahrungspunktesystem verzeichnet jede Aktion und bestraft Disziplinlosigkeit zwar zunächst nicht, doch man sollte durchaus ein gesundes Konkurrenzdenken an den Tag legen. Schließlich erwarten euch beim Abschluss der Story eine von zwei Endsequenzen – je nachdem wer bei der Punktvergabe vorne liegt.

Bis dahin erwartet euch ein ziemlich dicht gepacktes Erlebnis, bei dem man sich auch mal ans Steuer eines gepanzerten Roboters schwingen darf. Storytechnisch enttäuscht ‘F.E.A.R. 3’ zwar nicht, so ganz taufrisch ist das ganze Setting jedoch nicht mehr. Die üblichen Schreckmomente sind zweifellos mit gut inszeniert, aber mehr als gutes Handwerk sollte man nicht zwingend erwarten. Bei der ganzen Action fallen zum Glück anfallende Plotschwächen und sonstige stirnrunzelnde Momente nicht weiter auf. Gameplaytechnisch ist ‘F.E.A.R. 3’ jedoch bis auf einige unausgeglichene Stellen rundum gelungen, hier hätte nur mehr Feinschliff für weniger Frustmomente gesorgt. Das trifft ebenso auf die deutsche Synchro zu – bloss auf Englisch spielen! Nach knapp 7 Stunden ist der Spuk aber dann auch vorbei, was zwar zunächst ein wenig verwunderlich erscheint, aber ja heutzutage leider nicht besonders ungewöhnlich ist. ‘F.E.A.R. 3’ ist ein überdurchschnittliches, aber magieloses Stück Software geworden – nicht mehr, aber bitte schön nicht weniger.

F.E.A.R. 3
VÖ: 24. Juni 2011, Warner Interactive
Für PS3, PC und Xbox 360

httpvh://www.youtube.com/watch?v=xUQaFdtKRSQ