RUE ROYALE – Guide to an Escape

Grew up in a maze where I was afraid of the moon,
and in the haze of youth I went along to look for you.

And it was miles and miles,
miles and miles of twist and curve.
And it was days and days,
days and days with no stone left unturned.

And in my younger years I thought I had for myself,
an answer for everything at ready given me to help.
And in the wilderness I often ran like hell,
never to let give in I’m for the search and little else.

(Rue Royale – The Search and Little Else)

Wie kann man eine Band nicht mögen, die aus einem Ehepaar besteht, in Eigenregie ihre Alben zuhause aufnimmt, die Verpackung in Handarbeit anfertigt und das Endprodukt letztlich auch noch selbst vertreibt, um dann auf Tour zu gehen – natürlich auch alles wieder ganz ohne Manager und selbst organisiert. Richtig, man muss Rue Royale und ihre Musik einfach mögen, eigentlich lieben, ist das britisch-amerikanische Duo doch so etwas wie der Inbegriff von ehrlicher Musik und DIY. Doch es kommt noch besser: Ihr aktuelles Album ‘Guide to an Escape‘ ist auch noch ein Album von unbeschreiblicher Schönheit!

Flirrende Samples eröffnen ‘Guide to an Escape‘, Titelsong und Opener des zweiten Rue Royale-Albums. Es folgen einige Akkorde auf der Akustik-Gitarre und ein Klavier setzt ein – doch erst der Gesang von Ruth und Brookln Dekker, die gemeinsam die Strophen singen, schafft eine beruhigende Wirkung und zieht den Hörer direkt in ihren Bann, fühlt man sich doch auf ihre Reise, auf ihre Flucht mitgenommen. Zum Ende des Songs hin gar mitgerissen gen Hoffnung, gen Ferne.

Halfway Blind‘ gestaltet sich dagegen dichter. Brookln übernimmt die Führung und singt von seinem Schicksal, ist die männliche Rue Royale-Hälfte doch auf einem Auge so gut wie blind, was es ihm erschwert klar zu sehen – was hier im Bezug auf den Text wortwörtlich und übertragen verstanden werden kann: “If it be when it comes to me, I was wrong when I could not see, if in time that my eye survivies, let me see where I was so blind.

Überhaupt wechselt sich das Paar bezüglich des Gesangs kontinuierlich ab, so singt Ruth den nächsten Song und wirkt dabei schüchtern und verletzlich. Singen sie zusammen (‘Get Me Standing‘, ‘Blame‘, ‘Crater‘) wirken sie beruhigender, spenden Trost und stützen sich gegenseitig, stehen häufig mit ihrem Gesang über den Instrumenten, erschaffen eine Atmosphäre der Sicherheit und Intimität und so kann man sich dann auch voll und ganz fallen und von den Songs einnehmen und umgeben lassen. So ist es auch bei ‘We’ll Go On Alright‘, das fast schon hypnotische Wirkung entwickelt.

‘Guide to an Escape’ erfindet das Rad keineswegs neu oder wartet mit kreativen Ausbrüchen auf. Eher wirkt die Musik von Rue Royale wie die Besinnung auf die Schönheit der einfachen Mittel…und wirkt dabei ungemein ehrlich und intim.

Rue Royale – Guide to an Escape
VÖ: 03. März 2011
http://rueroyalemusic.com
http://rueroyale.bandcamp.com

Am 30. Januar spielen Rue Royale zusammen mit Odile & Odyssey via Bedroomdisco ein Wohnzimmerkonzert in Darmstadt. Wer kommen will sollte sich zeitig anmelden. Dafür einfach bis zum 28. Januar eine Mail an gewinnen@bedroomdisco.de mit dem Betreff ‘Rue Royale’, eurem Namen und gegebenenfalls dem eurer Begleitung schicken – bitte nur feste Zusagen! Die Gewinner bekommen dann einen Tag vor der Veranstaltung den Ort mitgeteilt.

Guide to an Escape by Rue Royale (2011) by Rue Royale

Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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