SMALL BLACK – Limits Of Desire

I’ve been keeping my, keeping myself from you
Hoping you’re, hoping you’ll just come to
Holes in the bridge down in sun drifting fire,
As futures go, well this one it seems fine.

Morning and evening desire
Convinced I’ll be free at dawn.
Free at dawn, free at dawn,
Free at dawn.

(Small Black – Free at Dawn)

2008 im Schlafzimmer von Sänger Josh Kolenik in Brooklyn, New York gegründet, machten Small Black erstmalig im Zuge des 2008er Chillwave-Hypes auf sich aufmerksam, dem auch andere große Namen wie Washed Out oder Neon Indian entsprangen. Das Debütalbum ‘New Chain‘, das 2010 erschien, ließ bereits auf Großes hoffen, und nun werfen die vier New Yorker mit ‘Limits of Desire‘ ihr zweites Album auf den Markt.

Und auch darauf finden sich wieder die samtig pluckernden Synthie-Beats, zuckrigen Vocals, und die rhythmischen Basslinien, die den Sound des Genres definieren.

Mit ‘Free At Dawn‘ beginnt das Album mit einem der herausragendsten Songs des Albums. Beginnend mit einem leicht düsteren, sonoren Beat, setzt bald darauf Josh Koleniks luftiger Gesang zu pulsierenden Basslinien ein und zeigt, dass der Sound der Band keinesfalls so Lo-Fi ist, wie es bei so mancher Indie-Produktion die Regel ist. Ein Song, der einen antreibt, der mehr verspricht und sich sofort im Ohr festsetzt. Small Black machen gut durchdachte Musik, bei der jedes Bauteil, jeder eingesetzte Klangkörper perfekt zusammenpassen, wie bei einem von Meisterarchitekten erbauten Haus. Koleniks Vocals reichen von atemlosem Wispern über sonore, leicht düstere Sounds bis hin zu aufregenden Falsettogesang, und die Songs fließen ineinander über wie aus einem Guss.

Breathless‘ ist ein weiteres gutes Beispiel für den ausgefuchsten Sound der Band: Falsetto-Vocals schmiegen sich an ein Klangbett aus wabernden Synthie-Sounds, einem treibenden Beat und einer durchaus verführerischen Melodie. ‘Only A Shadow‘ begeistert mit treibendem Schlagzeug und geheimnisvoll pluckerndem Synthesizer und erzeugt damit die geisterhaft-aufregende Stimmung, die Josh Kolenik besingt: “Just a flash / a fingerprint on a glass / chasing you / in the room […] She’s only a shadow”.

Auch die anderen Songs bewegen sich zwischen chillig-entspanntem easy-breezy Elektropop und leicht düster angehauchtem, aber dennoch locker in der Hüfte sitzenden New-Wave-Elektro und sind allesamt hörenswert. Vergleicht man sie mit den bereits eingangs genannten Künstlern, fehlt dennoch ein gewisses Maß, ein letzter Rest an Besonderheit, an Außerordentlichkeit. Die Songs sind vereinzelt etwas zu flach in ihren Strukturen, um auch noch beim vierten Hören neue Schichten zu entblättern und dadurch tiefere Emotionen hervorzurufen.

Musikalisch ein einwandfreies Album einer talentierten Band – das jedoch emotional noch nicht vollständig hängenbleibt. Ob des Potentials der Band ist dies aber hoffentlich bloß eine Frage des musikalischen Erwachsenwerdens und Ausreifens der Band und ihres Sounds.

Small Black – Limits Of Desire
VÖ: 17. Mai 2013, Jagjaguwar
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