OBLIVION – Filmkritik

Wir räumen praktisch den Mist weg. 

(Jack – Oblivion)

Wenn einer in den letzten Jahren in Hollywood so richtig polarisiert hat, dann war es vermutlich Tom Cruise. Aber leider nicht durch seine Filme. Viel mehr waren es seine religiösen Verstrickungen und die Ehe zu Katie Holmes. Aber Tom Cruise wäre nicht Tom Cruise wenn er einfach unbeeindruckt weiter das machen würde, was er am besten kann  – Actionfilme am laufenden Band drehen. Letztes Jahr erfreute er Genre-Fans mit ‘Jack Reacher‘ und dieses Jahr kehrt er mit einem Sci-Fi Actionfilm zurück. Kann eigentlich nur schief gehen, denkt man sich. Wir haben uns ‘Oblivion‘  trotzdem genauer angeschaut und waren überrascht.

Die Erde, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr. Nach Kämpfen mit Außerirdischen sind die Menschen in den Weltraum geflüchtet, auf eine Raumstation mit dem Namen Tet. Nur Jack Harper (Tom Cruise) und seine Partnerin Victoria (Andrea Riseborough) verweilen noch auf der Erde. Sie sind dafür verantwortlich Kampfdrohnen zu reparieren, um damit die Förderung lebenswichtiger Ressourcen zu gewährleisten. Ihr Dienst ist fast beendet und sie dürfen bald zu den anderen Menschen reisen. Doch Jack plagen schon seit längerem Vision, in denen immer wieder die gleiche Frau vorkommt. Eigentlich unmöglich, da den Arbeitern aus Sicherheitsgründen jegliche Erinnerung genommen wurde. Bei einem Einsatz entdeckt Jack ein abgestürztes Raumschiff mit Überlebenden in Schlafkapseln. Eine Kampfdrohne tötet alle, obwohl es sich um Menschen handelt. Nur eine Frau kann Jack retten und dabei handelt es sich um die Frau aus seinen Visionen. Von nun an ändert sich alles – Jack hinterfragt immer mehr seine Vision und bekommt auch seine Erinnerungen zurück, die nicht nur sein Leben sondern auch die Geschichte der Erde neu schreiben.

Vielleicht ist es ganz gut ab und an, ohne große Erwartungen an einen Film zu gehen. Man denkt, man kennt alles und muss sich wieder mal einen total banalen Film ansehen. ‘Oblivion‘ überrascht hier aber. Zunächst fällt die unglaublich schöne Kamera auf. Stilvolle und äußerst schöne Bilder werden über die den ganzen Film hinweg präsentiert. Das ist nicht nur toll anzusehen, sondern hilft auch der Geschichte weiter. Natürlich hat das Drehbuch seine Lücken und viele Erklärungen sind einfach nur banal oder unverständlich. Darauf wird aber nicht weiter eingegangen und gekonnt überspielt. Man ist aber trotzdem hin und wieder über einen Twist in der Geschichte überrascht und über die philosophischen Grundsatzfragen, die aufgeworfen werden. ‘Oblivion‘ erfindet das Rad nicht neu, aber ist durchaus eine nette Abwechslung und gute Unterhaltung. Wer hätte das gedacht?

Regie: Joseph Kosinski
Darsteller: Tom Cruise, Morgan Freeman, Olga Kurylenko, Andrea Riseborough
DVD-VÖ: 15. August 2013, Universal Pictures Germany GmbH

httpvh://www.youtube.com/watch?v=KQ3eH6q3810

Tobias

Tobias ist 31, Schwabe aus Überzeugung, trägt aus Prinzip keine kurzen Hosen. Liebt Musik, Bücher, Filme und Schnitzel.

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