PETER DOHERTY & THE PUTA MADRES – Peter Doherty & the Puta Madres

Looking, searching, fighting
I’m hunting for where joy goes
Until I last I find out
That paradise is under your nose
Girls on top of mountains
Where distant rivers flow
Polar bears, glaciers, and fountains
Paradise is under your nose

(Peter Doherty & The Puta Madres – Paradise Is Under Your Nose)

Peter Doherty meldet sich wieder mit einem Projekt zurück: Seine neue Band The Puta Madres und er haben ihr gleichnamiges Debüt veröffentlicht. Dohertys Beschreibung nach ist es ein verheerendes, intimes Porträt von Liebe, Verlust, Tragödie, Sucht und der Kraft der menschlichen Seele, ihre dunklen Ebenen zu überwinden. Klingt schon mal sehr ambitioniert. 

Nach The Libertines, Babyshambles, zwischendurch Reunions, zwei Solo-Alben und vor allem unzähligen Entzugsversuchungen meldet sich Doherty fitter denn je zurück. 40 Jahre alt und clean ist es Zeit, etwas Neues zu erschaffen. Für seine multinationale Kombo hat er sogar zwei Musiker von der Straße geholt. Musikalisch bewegt sich Peter Doherty & The Puta Madres zwischen Garage- und Folk-Rock – eine logische Mischung aus den vergangenen Werken. Dass die Platte an der französischen Küste aufgenommen wurde, hört man auch heraus. Unbeschwert wie eine frische Windprise. Dohertys Kompositionen lassen deuten, dass der ehemalige Poison Prince seine Ruhe gefunden hat. Keine Drogen und keine Eskapaden mehr. 

Don’t go too far, stay right where you are, joy is wherever you go, and paradise is under your nose, heißt es auf der Folk-Ballade Paradise Is Under Your Nose. Die Landluft scheint ihm gut zu bekommen. All At Sea gibt sich ebenfalls mit seinen dominierenden Geigen ebenfalls ganz dem Folk hin. Who’s Been Having You Over erinnert mit seinen Riffs und Hooks an die alten Babyshambles Alben und ist der beste Track der Platte. Interessant ist auch die Neuinterpretation Someone Else To Be von Velvet Undergrounds Ride Into The Sun. Hier baut Doherty sogar Lyrics von Don’t Look Back in Anger ein. Das war es aber schon an erwähnenswerten Tracks. Insgesamt bleibt der Großteil der Songs nicht so richtig hängen und klingt austauschbar. Sein Talent für eingängige Melodien und poetische Lyrics kommt nicht ganz zur Geltung, eher schleppt sich Doherty so durch sein Album. Nichtsdestotrotz: Sollte Doherty clean bleiben, gibt’s ja noch sehr viel Potenzial nach oben.

Peter Doherty & the Puta Madres – Peter Doherty & the Puta Madres
VÖ: 26.April 2019, Strap Originals / Cargo
https://www.albionrooms.com/
https://www.facebook.com/peterdohertyofficial/