Kinotipp der Woche & Filmkritik: TERMINATOR: DARK FATE


Foto-© 2019 Twentieth Century Fox

Ich komme wieder!

(Sarah Connor – Terminator: Dark Fate)

Dank Sarah Connor (Linda Hamilton) konnte der Tag der Abrechnung abgewandt werden, drei Milliarden Menschenleben wurden gerettet und die Welt hat es nie erfahren. Doch wenn eine Zukunft verhindert wurde, so bedeutet es nicht, dass nicht eine weitere verhindert werden muss. Und so reist nun Grace (Mackenzie Davis), ein modifizierter Soldat, aus einer anderen dystopischen Zukunft in unsere Gegenwart um die junge Dani Ramos (Natalia Reyes) vor einer neuen Form von Terminator (Gabriel Luna) zu beschützen.

Die Story klingt allzu bekannt und im Kern ist sie die gleiche, die seit dem ersten Teil der Terminator-Reihe erzählt wird. Linda Hamilton spielt wieder eine toughe, jedoch verbitterte Sarah Connor, die nach 22 Jahren immer noch Jagd auf die Terminator macht. Ihre Vergangenheit bestimmt sie wie nie zuvor und ihre Geschichte wiederholt sich diesmal in Gestalt von Dani und Grace. Der neue Terminator ist zudem eine Verschmelzung des T-800 und T-1000 und dies macht ihn somit gefährlicher als all seine Vorgänger. Und diese bildliche Fusion spricht für den gesamten Film. Zahlreiche Szenen und Abläufe erinnern stark an die ersten beiden Teile, bloß kommen sie nun in einem aufpolierten und modernisierten Gewand daher und alle Filme nach Teil 2 fallen ihm zum Opfer, in dem sie aus der Terminator-Timeline quasi ausgelöscht werden.

Die Action ist, vor allem in Verbindung mit den beeindruckenden visuellen Effekten, teilweise großartig und erinnert in den besten Szenen an Terminator 2. Teilweise wirken die Actionsequenzen jedoch leicht chaotisch und so überzogen, dass sie nicht mehr vollkommen nachzuvollziehen sind. Die Umsetzung dieser hätte sogar etwas subtiler sein können, selbst für einen Action-Blockbuster solchen Ausmaßes. Neben den Effekten sind Produktionswert und Inszenierung bemerkenswert, jedoch bleibt nach jedem Dialog und jeder noch so einnehmenden Szene ein etwas bittersüßer Nachgeschmack. Denn die Erinnerung, schon allein wegen dem gelungenen Einsatz des T2-Themes, an die Brillanz und Perfektion von T2 – Judgement Day lässt einen nicht los.

Einige gute Motive und neue Ansätze werden zwar aufgeworfen, jedoch lediglich angerissen und nicht besonders konsequent zu Ende geführt und gehen in Szenen vielmehr in the bigger the better-Manier ein wenig verloren. Es wird versucht neue Impulse mit altbekannten Elementen zu kombinieren, so wie es bereits James Cameron in der Vergangenheit der Reihe getan hat, doch wirken diese Kombinationen etwas zu forciert und vor allem erfahrenen Kinogängern wird bereits früh bewusst, worauf es hier hinausläuft.

Das Highlight des Films sind Linda Hamilton und Arnold Schwarzenegger. Es ist schön, die beiden wieder zusammen agieren sehen zu können, wobei die Dynamik diesmal eine ganz andere ist, was die Konstellation umso interessanter macht. Denn obwohl die beiden eigentlichen Hauptfiguren Dani und Grace hervorragend eingeführt werden, verlieren sie zunehmend an Tiefe um Raum für eine potentielle Fortsetzung zu geben.

Ein Film von Fans für Fans, der zahlreiche tolle, manchmal auch übertriebene Anspielungen und Referenzen an die zwei Vorgänger und einen grandiosen Anfang sowie ein packendes Finale bietet. Im Großen und Ganzen ist Dark Fate damit eine gutgemeinte Hommage an T2 und mit Abstand der beste dritte Teil der Reihe.

Terminator: Dark Fate (USA 2019)
Regie: Tim Miller
Darsteller: Linda Hamilton, Arnold Schwarzenegger, Mackenzie Davis, Natalia Reyes, Gabriel Luna, Diego Boneta
Kinostart: 24. Oktober 2019, Twentieth Century Fox of Germany GmbH

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Helena Barth

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